Eine Hodenentzündung (Orchitis) ist zwar eine eher selten auftretende Erkrankung, die Folgen für die Betroffenen sind jedoch sehr schmerzhaft und ein Arztbesuch unumgänglich. Hier erfahren Sie mehr zu Ursachen, Symptomen und Therapie.
Ursachen
Eine Hodenentzündung (Orchitis) wird meist durch Viren, seltener durch bakterielle Infektionen, ausgelöst, die über Blutgefäße, die Lymphbahnen, Harnwege oder Samenleiter in das Hodengewebe eindringen und sich dort ausbreiten. Dort kommt es dann zu einer akuten oder chronischen Entzündung. Häufig tritt die Orchitis als Begleiterscheinung einer Mumps-Erkrankung im Erwachsenenalter auf. Aber auch andere Viruserkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber oder Windpocken sowie Geschlechtskrankheiten (z.B. Gonorrhö, Tripper, Syphilis) können Auslöser einer Orchitis sein.
Typische Anzeichen einer Hodenentzündung sind geschwollene, schmerzende Hoden, Hautrötungen im Bereich des Hodensacks, Fieber, häufiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. Auch Blutspuren im Urin oder in der Samenflüssigkeit können auf eine Hodenentzündung hinweisen.
Die Beschwerden einer akuten Hodenentzündung klingen meist nach einer Woche deutlich ab. Dennoch muss eine Orchitis umgehend behandelt werden um Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt über eine ausführliche Anamnese, also Befragung durch den Arzt, sowie einer Tastuntersuchung der Hoden auf Symptome wie Berührungsempfindlichkeit, Schwellung oder Rötung. Durch eine Blut- und Urinuntersuchung kann eine Harnwegsinfektion ausgeschlossen und festgestellt werden, ob Viren oder Bakterien Auslöser der Entzündung sind. Gegebenenfalls wird eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, um eine Hodentorsion (Verdrehung der Hoden) auszuschließen und die Diagnose zu bestätigen.
Behandlung
Um die Entzündungsreaktion einzudämmen werden häufig schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente (z.B. cortisonhaltige Präparate) verschrieben. Sind Bakterien die Auslöser der Entzündung, können Antibiotika eingesetzt werden.
Durch sogenannte Suspensorien (Tragebeutel) können die Hoden hochgelagert und eine Druckentlastung geschaffen werden. Kühlende Umschläge können zusätzlich die Schwellung der Hoden reduzieren.
Durch strikte Bettruhe kann sich der Körper besser gegen die Entzündung zur Wehr setzen.
Folgeerkrankungen
Bei einer Hodenentzündung ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig, da durch die Entzündung und Schwellung Hodengewebe zerstört werden kann, was im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führt, wenn beide Hoden betroffen sind. Diese Gefahr besteht insbesondere bei chronischen oder sich wiederholenden Hodenentzündungen.
Bei eitrigen Entzündungen können auch Abszesse entstehen, die im frühen Stadium noch entleert werden können. Unbehandelt führen sie zu einem Durchbruch der Hodenhaut, in Folge muss der Hoden entfernt werden.
Vorsorge
Um eine Hodenentzündung vorzubeugen eignet sich eine frühzeitige Imfpung gegen Mumps, die auch in Kombination mit Impfungen gegen Röteln, Masern oder Windpocken durchgeführt werden kann. Sexuell aktive Männer sollten beim Geschlechtsverkehr Kondome benutzen, um Harnwegsinfektionen oder Geschlechtskrankheiten zu vermeiden.
Bildquelle: © elvira gerecht | Fotolia
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