Jedes Jahr, so auch heute am 1. Dezember, ruft der Welt-AIDS-Tag zur Solidarität mit über 35 Mio. Menschen auf, die mit HIV-Virus infiziert sind. Derzeit steigt diese Zahl um etwa 2,1 Millionen weitere Menschen jedes Jahr und allein in Deutschland leben heute rund 800.000 Menschen mit HIV.
Was ist HIV?
HIV (Human Immunodeficiency Virus) ist ein Virus, welches das Immunsystem des Körpers angreift. Dieses schützt im Normalfall den Körper gegen Krankheiten, doch wenn dieser selbst angegriffen wird, ist es für andere Krankheitserreger erheblich einfacher den Körper anzugreifen und zu schwächen. HIV kann dabei aber nicht mit AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) gleichgesetzt werden. Eine HIV-Infektion ist nicht tödlich, sie kann jedoch AIDS auslösen. Sie gilt als Endstadium von HIV und entwickelt sich erst mit zunehmender Dauer. Das Erreichen des Endstadiums kann dabei nur Monate oder aber bis zu Jahren dauern. Sobald das Immunsystem jedoch so stark beschädigt ist und Erkrankungen auftreten, sprechen Mediziner von AIDS.
Wie wird HIV festgestellt?
HIV kann nur mit einem Bluttest nachgewiesen werden. Allerdings weisen bestimmte Symptome auf eine potentielle Erkrankung hin, die bereits einige Wochen nach Ansteckung auftreten können. Zu diesen gehören Fieber, Beschwerden im Hals, geschwollene Lymphknoten oder ein Hautausschlag. Es gibt aber Menschen, die keine Symptome oder Beschwerden über Jahre hinweg haben. Aus diesem Grund können einige betroffenen Personen HIV-positiv sein und andere anstecken, ohne es zu wissen.
Wie kann man sich anstecken?
Eine Ansteckung mit dem HIV-Virus kann über verschiedene Wege erfolgen, sie basieren dabei alle auf dem Kontakt mit Körperflüssigkeiten
- Ungeschützter Sex
- Der direkte Kontakt mit infiziertem Blut
- Gemeinsame Benutzung von Spritzen
- Von Mutter zu Kind bei der Geburt oder durch das Stillen
Allerdings kursieren auch immer wieder Mythen über die Ansteckung mit HIV in der Welt, die jedoch so nicht korrekt sind:
- Durch Hautkontakt, umarmen, berühren oder streicheln
- Benutzung desselben Geschirrs, Essen und Getränke
- Gemeinsame Nutzung einer Sauna oder Schwimmbad
- Benutzung desselben WC oder Badezimmers
Leben mit HIV
Nach der Diagnose „HIV“ fühlen sich viele erst einmal niedergeschlagen. Doch mit der Zeit lernt man, die Krankheit zu akzeptieren und damit zu Leben. Denn auch mit einer HIV-Infektion kann man das Leben noch in vollen Zügen genießen. Dabei können die folgende Aspekte hilfreich sein:
- Eine medikamentöse Behandlungsstrategie – antiretroviralen Therapie (ART)
- Ein offener Umgang mit der Erkrankung
- Einbezug von Freunden und Familie bei der Aufarbeitung
- 5 Mahlzeiten am Tag – reich an Gemüse, Eiweiß, Mineralien und Antioxidantien
- Bewegung und Entspannung in einem guten Verhältnis
Bin ich HIV-Positiv? Mit dem HIV-Test Klarheit schaffen
Gerade wenn man einige Symptome bei sich selbst erkennt, steigt die Vermutung und die Unsicherheit über eine HIV-Erkrankung. Mit einem HIV-Test, der in Deutschland kostenlos ist, kann dabei Klarheit geschaffen werden. Diesen gibt es beim Hausarzt, anonym beim Gesundheitsamt oder einer Beratungsstelle. Für den Test entnimmt der Arzt dabei eine Probe des Blutes, dass daraufhin dann in einem Labor untersucht wird. Mit dem Ergebnis kann man etwa eine Woche später rechnen.
In Deutschland gibt es zudem auch noch verschiedene Initiativen, die sich um eine stärkere Öffentlichkeit für das Thema bemühen. Dazu gehört besonders www.gib-aids-keine-chance.de. Auf der Internetseite informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten und bietet zudem auch verschiedenste Beratungsmöglichkeiten an.
Weitere Information über HIV und AIDS: www.welt-aids-tag.de.