Umgeben von Kameras tritt ein siegreicher Sportler auf das Podium um seine olympische Medaille zu erhalten. Seine Freunde und Familie können das Spektakel nur durch tränende Augen wahrnehmen. Als Mitbürger und Mitmenschen feiern wir mit. Vielleicht kommt sogar das Gefühl von Stolz in uns auf.
Allerdings wissen wir im Hinterkopf, dass die Zuschauer zuhause diesen Moment aus dem Zusammenhang gerissen sehen. Wir wissen ja nicht, wie viele Trainingsstunden hinter diesem Erfolg stecken. Wie viel Schweiß und Blut vergossen wurden oder auf wie viele Partys verzichtet wurde.
Intuitiv wissen wir schon, dass das eine ganze Menge gewesen sein muss. Schließlich ist dieser glorreiche Augenblick das Ergebnis einer intensiven Routine. Und obwohl wir wahrscheinlich nie ähnliche Leistungen bringen werden, kann jeder auf seinem eigenen Niveau etwas von diesen Gewohnheiten mitnehmen. Deswegen fragt sich Arzttermine.de heute: Was kann man von den Gewohnheiten großer Leistungssportler lernen?
1. Ein guter Start in den Tag ist das Wichtigste: Novak Đoković (Tennis – Serbien)
Đoković ist ein Sportler aller Sportler. Er war mehr als 200 Wochen die Nummer 1 der Tennisweltrangliste und beendete vier Saisons (2011, 2012, 2014 und 2015) auf dieser Position. Bisher hat er 67 Titel im Einzel sowie ein Turnier im Doppel. Jeder dieser Siege fing für den serbischen Spieler ähnlich an:
Mit einem reichhaltigen Frühstück, das meistens aus Müsli oder Haferbrei bestand. Dazu kommen in der Regel noch Nüsse, Samen, frisches Obst, Kokosnussöl, vegane Milchvarianten oder auch Kokosnusswasser. Das kann nun wirklich jeder, oder?
2. In der Ruhe liegt die Kraft: Michael Phelps (Schwimmen – USA)
Phelps hat mehr olympische Medaillen gewonnen als jeder andere Mensch in der Geschichte der Menschheit – nämlich 28, darunter 23 Mal Gold. Abgesehen von seinen übergroßen Händen und Füßen ist ein Teil seines Erfolgs durch seine (manchmal komische) Routine zu erklären.
Dabei handelt es sich um seine Schlafgewohnheiten. Der 31-Jährige schläft nämlich jede Nacht in einer speziellen Höhenkammer – ein Raum mit verdünntem Sauerstoff, der die Umstände in einem Flugzeug simuliert. Warum? Durch den Sauerstoffmangel muss er immer mehr atmen, um den Sauerstoffmangel zu kompensieren. Somit trainiert er auch im Schlaf.
So extrem muss es bei Ihnen allerdings nicht unbedingt zugehen. 8 Stunden Schlaf am Tag und vielleicht ein Power Nap zwischendurch reichen völlig aus, um Sie stark und leistungsfähig zu halten.
3. Chill mal: Simone Biles (Turnen – USA)
Biles war die erste Turnerin, die den Weltmeistertitel im Mehrkampf drei mal hintereinander gewinnen konnte. Sie gewann auch bei den Turn-Weltmeisterschaften 2013 in Antwerpen, 2014 in Nanning und 2015 in Glasgow insgesamt 10 Gold- und 4 Silber- und Bronzemedaillen. In Rio legte sie nochmal 4 Goldmedaillen nach.
Eins von Biles Geheimnissen ist nicht körperlich, sondern mental. Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten versucht sie, entspannt und locker am Tag des Wettkampfes aufzutreten. Die 20-Jährige versteht, dass mindestens 50 % aller Sportleistung auf einen robusten Geist zurückzuführen sind. Dazu gehört sowohl eine fokussierte, als auch entspannte Einstellung. Deswegen bemühte sich Biles 2015 in Glasgow beispielsweise darum, etwas Freizeit für das Team vor einem Wettkampf zu gewinnen. Die Trainerin genehmigte das und die Ergebnisse des Teams sprechen für sich.
Wie können Sie das für sich anwenden?
Sie sollten immer daran denken, dass Spaß auch ein wichtiger Teil des Sports ist. Vielleicht heißt das für Sie, mal etwas Luft aus Ihrem Ehrgeiz raus zu lassen, nach einer Trainingseinheit eine Runde spazieren zu gehen, oder einfach immer mal wieder mit Teammitgliedern zu lachen. Schließlich sind wir emotional gesteuerte Wesen. Insofern kann sich Ihre Leistung nur verbessern, wenn Sie auch auf Ihren emotionalen Haushalt achten.