Mit Biss in die Zukunft – Was man bei der Kinderzahnhygiene unbedingt beachten sollte

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Kinderzahnhygiene

Mit gesunden Zähnen ist es wie mit allem anderen auch: Regelmäßige Kontrollen sind gut, aber nur nachhaltige Pflege und Vorsorge machen die Musik – und zwar von Anfang an! Sind die Zähne im Kindesalter intakt, sind sie es in der Regel auch im Erwachsenenalter. Erfreulicherweise verzeichnen Studien einen grundsätzlichen Rückgang der Kariesprävalenz bei Kindern in Deutschland.

Viele Eltern unterliegen jedoch dem Trugschluss, dass die richtige Pflege erst ab den zweiten Zähnen wirklich ins Gewicht fällt. Doch wer seine Kinder früh genug an das richtige Zähneputzen heranführt und sie bei der Zahnpflege unterstützt, erspart ihnen (und sich selbst) langwierige Odysseen beim Zahnarzt.

Auch, wenn es lange scheint: Es empfiehlt sich Kindern bis zum 7. Lebensjahr morgens und abends beim Zähneputzen zu helfen, bis sie gelernt haben, selbstständig für die gründliche Pflege zu sorgen.    

Richtige Pflege beginnt schon vor dem ersten Zahn

Sobald ein Kind Milch oder Nahrung zu sich nimmt, sammeln sich Bakterien in der Mundhöhle an. Bei der Pflege eignen sich vor allem Wattestäbchen, spezielle Tücher oder genoppte Fingerzahnbürsten aus Silikon, die man in der Babyabteilung jedes gut sortierten Drogeriemarktes bekommt. Wenn sich die ersten Zähne zeigen, kann man auf Kinderzahnbürste und geeignete Zahncremes umsteigen.

Meistens ist der erste Zahn der untere Vorderzahn, der in der Regel um den 6. Lebensmonat durchschießt. Mit etwa zweieinhalb Jahren hat ihr Kind um die 20 Milchzähne. Die ideale Kinderzahnbürste sollte einen kleinen Bürstenkopf haben und von der Stärke sehr weich sein. Solche sind besonders zahnfleischfreundlich und speziell auf die Milchzähne abgestimmt, und erleichtern außerdem das Zähneputzen. Auch sollte die Bürste alle drei Monate ausgetauscht werden. Bis zum achten Lebensjahr empfiehlt es sich, eine Kinderzahnbürste zu verwenden, bis die Kleinen das Zähneputzen alleine beherrschen.

Die richtige Zahnpasta misst sich am Flouridgehalt

Aus mehreren Gründen sollten spezielle Zahncremes für Kinder benutzt werden: Zum einen schmecken sie besser und sind unschädlich, wenn sie aus Versehen verschluckt werden. Zum anderen sind sie in ihren Inhaltsstoffen auf die speziellen Bedürfnisse des kindlichen Gebisses angepasst.

Von der Familienzahnpasta sollte man wegen des hohen Flouridgehalts in Erwachsenenzahncremes unbedingt absehen. Dieser kann die Zähne irreparabel schädigen und beim Kind sogar Übelkeit und Durchfall auslösen. Bis zum 6. Lebensjahr sollte der Flouridgehalt 1,000 ppm nicht überschreiten! Zahncremes für Erwachsene enthalten einen wesentlich höheren Flouridanteil mit einem Durchschnittswert zwischen 1,350 bis 1,500 ppm.

Manche Kinder naschen gerne von der Zahnpasta, vor allem, wenn sie einen süßen Frucht- oder Kaugummigeschmack haben. Haben Sie ein Auge darauf – das Kind muss lernen, dass Zahnpasta kein Nahrungsmittel ist! Andernfalls können schädliche Bakterien, die beim Zähneputzen eigentlich entfernt werden sollen, durch das Schlucken der Zahnpasta wieder in den Körper hinein gelangen. Am besten spricht man die Wahl der Zahncreme mit dem Zahnarzt ab.       

Auf die richtige Technik kommt es an

Es gilt die Regel: Ab dem 2. Lebensjahr morgens und abends Zähne putzen- natürlich erst mind. 30 Minuten nach den Mahlzeiten! Je früher sich Kinder eine Routine aneignen, desto besser sind sie vor Karies, Paradontose und anderen Zahnerkrankungen geschützt.

Am besten bedeckt man die halbe Zahnbürste mit einem hauchdünnen Film Babyzahnpasta, das reicht völlig. Setzen Sie das Kind auf Ihren Schoß mit dem Rücken zu sich. In dieser Position geht es am einfachsten. Anschließend putzt man die Zähnchen mit sanften Bewegungen, vom Zahnfleisch Richtung Zahn bzw. von rot nach weiß. Denken Sie daran, dass das Zahnfleisch vor allem in Zahnungsphasen sehr empfindlich ist!

Wenn die Kleinen älter sind lassen Sie sie zunächst selbstständig die Kauflächen reinigen, danach sind die Außen- und Innenflächen an der Reihe. Auch ist es hilfreich sich so oft es geht vor seinem Kind die eigenen Zähne zu putzen – das Kind schaut sich die Techniken und angemessene Zahnputzdauer von Ihnen ab, und lernt die eigene Routine so schneller und ein Leben lang.    

Zahnärztliche Kontrollen – ab wann und wie oft?

Der erste Zahnarztbesuch ist schon beim Durchbruch der Zähne fällig. Halbjährliche Kontrollen stehen an der Tagesordnung, wenn alle Milchzähne da sind. Nehmen Sie ihr Baby zu jedem Ihrer Zahnarztbesuche mit, so gewöhnt es sich an die Praxis, die Geräusche und den speziellen Geruch. Wenn man zu dem Menschenschlag gehört, der Panik vor Zahnarztbesuchen hat, sollte man lieber einen seperaten Termin für das Kind vereinbaren – andernfalls spürt es die Ängste der Eltern und übernimmt diese.

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