Powerknolle Ingwer – welche Kräfte wirklich in der Wurzel stecken

0

Aufgebrüht als Tee oder als raffiniertes Gewürz in der asiatischen Küche – Ingwer liegt voll im Trend. Aber nicht nur sein scharf-brennender Geschmack macht ihn so besonders. Über 160 Inhaltsstoffe geben der Knolle zurecht den Ruf einer wertvollen Heilpflanze. Richtig angewendet lindert Ingwer zahlreiche Beschwerden wie Atemwegserkrankungen, Übelkeit und Menstruationsbeschwerden. Außerdem wirkt sich die goldene Knolle unterstützend bei Darm- und Hautkrebsbehandlungen aus. Nicht umsonst kürte der NHV Theophrastus den Ingwer zur Heilpflanze des Jahres 2018. Aber welche Wirkstoffe machen die Wurzel zu einem absoluten Alleskönner?

Das Geheimnis liegt im Gingerol

Die Scharfstoffe Shogaol und Gingerol verleihen dem Ingwer seinen typischen Geschmack. Insgesamt wirken in der Knolle drei unterschiedliche Gingerole. Vor allem das 6-Gingerol stärkt das Immunsystem, ist schmerzlindernd und wirkt entzündungs- und krebshemmend. Bei Kopfschmerzen greift man schnell zu Aspirin, dabei hemmen Gingerole das gleiche Enzym wie Acetylsalicylsäure und wirken ähnlich blutverdünnend. Ingwer ist damit eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln und beugt Thromboseerkrankungen prophylaktisch vor. Die ätherischen Öle wirken Wunder bei abklingenden Erkältungsbeschwerden, und werden sogar in der Aromatherapie eingesetzt. Bekannt ist auch die heilsame Wirkung von Ingwer bei rheumatischen Gelenkschmerzen.  

Wundermittel bei Magen-Darm-Erkrankungen

Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) befürwortet die Anwendung der Ingwerwurzel bei Übelkeit, Brechreiz und Magen-Darm-Beschwerden. Wer an Reiseübelkeit leidet, sollte unbedingt eine Knolle bei sich tragen und von dem rohen Fleisch naschen – es lohnt sich!  Unter anderem hemmen Gingerole das Wachstum des Magen-Schleimhaut-Bakteriums Helicobacter pylori – einer der Hauptauslöser für bösartige Magengeschwüre. Wer etwas für seine Krebsvorsorge tun will, sollte nicht zögern und regelmäßig zum Ingwer greifen. Übrigens: Getrocknet ist die Knolle gleich doppelt wirksam!    

Wann sollte man Ingwer nicht anwenden?  

Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen oder chronische Gallenbeschwerden haben, sollten Ingwer nur in Maßen und mit Absprache ihres Hausarztes anwenden. Auch Frauen mit starken Menstruationsblutungen sollten Ingwer wegen seiner blutverdünnenden Eigenschaft nur bedingt einnehmen. In der Schwangerschaft ist besondere Vorsicht geboten: Ingwer kann wie auch einige Wacholderarten Wehen auslösen! Stillenden Müttern ist wegen der Scharfstoffe ebenfalls von Ingwerprodukten abzuraten. Wer zu viel Ingwer zu sich nimmt kehrt die heilsame Wirkung der Knolle ins Gegenteil: Magenbeschwerden, Durchfall, Mundschleimhautreizungen und akute Übelkeit sind die Folge.

Unser Tipp: Alte Knollen mit neuen Trieben können ganz leicht wiederverwertet werden! Man muss die Knolle in Wuchsrichtung einfach nur in einen mittelgroßen Topf pflanzen. Mit etwas Geduld kann man schon bald seine eigenen Powerknollen von der Fensterbank ernten.

Keine Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel