Die Behauptung, dass jeder Mensch acht Stunden Schlaf benötigt, um körperlich und geistig voll auf der Höhe zu sein, hält sich hartnäckig. Viele Menschen schaffen es jedoch aus Zeitgründen beziehungsweise mit Blick auf ihren Alltag nicht, jede Nacht acht Stunden zu schlafen. Viele Betroffene müssen teilweise mit fünf Stunden Schlaf pro Nacht auskommen. Doch hat eine so geringe Schlafdauer nicht negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit? Kann man auch mit nur fünf Stunden Schlaf pro Nacht ein ganz normales, gesundes Leben führen?
Zu wenig Schlaf kann krank machen
Jeder kennt das Gefühl der Übermüdung und Abgeschlagenheit nach einer zu kurzen Nacht. Dieses Gefühl ist zwar unangenehm und lästig, kann aber meist nach der nächsten, ordentlichen Nachtruhe kuriert werden. Schläft man jedoch dauerhaft zu wenig, können sich weitaus gravierendere Folgen bemerkbar machen. Im Schlaf regeneriert sich der Körper und verarbeitet tagsüber Erlebtes. Bekommt er dauerhaft zu wenig Zeit dafür, können ernste körperliche und geistige Gesundheitsprobleme wie Stoffwechselstörungen und Depressionen auftreten. Zu wenig Schlaf über einen langen Zeitraum hinweg kann dem Körper also nachhaltig schaden. Es stellt sich jedoch die Frage, wie viel Schlaf pro Nacht zu wenig ist.
Neue Studien zum Thema Schlafdauer
Die Behauptung, dass jeder Mensch für ein normales und gesundes Leben acht Stunden pro Nacht schlafen sollte, wird mittlerweile von verschiedenen aktuellen Studien widerlegt. Eine Studie der University of California in San Diego benennt sogar eine Zeitspanne von lediglich 5 bis 6,5 Stunden als optimale Schlafdauer für einen erwachsenen Menschen. In der Studie, die sich bei ihren Untersuchungen vor allem auf den Zusammenhang von Schlafdauer und Lebenserwartung konzentrierte, hatten die Probanden mit der genannten Schlafdauer eine viel bessere Überlebensrate als diejenigen Versuchsteilnehmer, die kürzer oder länger schliefen. Demzufolge müssten sich Menschen, die weniger als acht Stunden schlafen, keine Sorgen um ihre Gesundheit machen. Im Gegenteil: Eine Schlafdauer von fünf Stunden kann nach den neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnissen sogar förderlich für ein gesundes und vitales Leben sein.
Jeder Mensch ist anders
Unabhängig von diesen neuen Ergebnissen ist jedoch zu berücksichtigen, dass alle Menschen verschieden sind. Eine kurze Schlafdauer von fünf Stunden pro Nacht muss nach den wissenschaftlichen Untersuchungen der University of Californian zwar nicht zu gesundheitlichen Problemen führen und kann sogar förderlich sein. Allerdings sollte die Frage, ob man mit dieser Schlafdauer ein gutes Leben führen kann, für jeden Menschen anders beantwortet werden. Das Schlafbedürfnis hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Erziehung und von über die Jahre gepflegten Schlafgewohnheiten. Darüber hinaus kommt es auch darauf an, ob man im Alltag viel nachdenken muss oder primär körperlich arbeitet. Nach einer Studie der American Academy of Sleep Medicine spielt sogar die DNA eines Menschen beim Thema Schlafbedürfnis eine Rolle. Wer also nur fünf Stunden pro Nacht schläft, muss nicht automatisch gesundheitlich gefährdet sein, sollte seine Schlafgewohnheiten aber dennoch stets daraufhin überprüfen, ob sie ihm im Alltag gut tun. Das gilt auch für Menschen, die länger schlafen.