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Tinnitus – ein Leben mit einem Geräusch

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Was Tinnitus ausmacht

Tinnitus aurium ist das lateinisches Wort für „das Klingeln der Ohren“ und so wird es auch von einigen Menschen wahrgenommen. Das Problem an Tinnitus ist, dass nur die Betroffenen das Geräusch wahrnehmen und von außen keine äußere Schallquelle existiert. Die Patienten mit Tinnitus nehmen dabe häufig hohe Pfeif- und/oder Pieptöne war, das Geräusch kann ständig oder in bestimmten Abständen im Ohr ausgelöst werden. Neben Pfeifgeräusche berichten Betroffenen aber auch von Rauschen, Zischen oder Summen.

Bereits jeder Vierte hat Tinnitus schon mal erlebt. Für die meisten war es ein vorübergehender Ton, der nach wenigen Sekunden, Minuten, Stunden oder Tagen verging. Bei anderen wiederum sind die Geräusche im Ohr bereits chronisch. Dieses Geräusch kann zusätzlich zu einem psychischen Druck führen, da die Betroffenen das Geräusch und deren Lautstärke nicht beeinflussen können.

Wie Tinnitus entsteht

Über die Entstehung von Tinnitus gibt es verschiedene Theorien und Erklärungen. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von Ohr und Gehirn. Die Geräusche von außen über den Gehörgang, das Trommelfell und über das Mittelohr bis zum Innenohr. Hinter dem Innenohr befinden sich die Hörsinneszellen, die die elektrischen Signale aufnehmen und sie zum Gehirn weiterleiten. Das Gehirn entschlüsselt dann die elektrischen Signale, sodass wir das Geräusch wahrnehmen und verstehen. Wenn es nun durch einen Lärmschaden kommt, z.B. wenn ein Silvesterkracher zu nah am Ohr explodiert (ca. 125 Dezibel), dann kann es passieren, dass die Hörsinneszellen keine Signale mehr wahrnehmen. Wenn in der Folge die Reize fehlen, um Schallwellen wahrzunehmen, dann ersetzen diese Zellen den fehlenden Ton durch einen Dauerton, was man dann „Tinnitus“ nennt.

Die Entstehung von Tinnitus kann nicht nur durch Lautstärke, sondern auch durch körperliche oder psychische Probleme hervorgerufen werden. 

Die Ursachen, warum Tinnitus auftreten kann

Es gibt verschiedene Ursachen von Tinnitus, diese müssen jedoch nicht bedingt durch Lärm sein:

 

Tinnitus durch Lärmbelästigung

Jeder dritte Tinnitus wird durch Lärmschaden verursacht. Wer dauerhaft einer Lärmbelästigung von über 85 Dezibel ausgesetzt ist, kann sogar einen chronischen Tinnitus erleiden.

Tinnitus durch einen Hörsturz

Tinnitus und Hörsturz unterscheiden sich durch ihre jeweiligen Auswirkungen. Während es bei einem Hörsturz zu einem Hörverlust kommt, kann dieser beim Tinnitus nur ein paar Minuten anhalten oder chronisch werden. Dies kann wie beim Tinnitus nur ein paar Minuten anhalten oder chronisch werden.

Es fühlt sich an, als ob man Watte im Ohr hat und wird wie ein tiefes Brummen oder ein hohes Pfeifen bzw. ein Piepen wahrgenommen.Tinnitus durch Störung der Halswirbelsäule

Die Halswirbelsäule ist in der Anatomie eng mit dem Ohr verbunden. Wenn man z.B.  die Nacht in einer unbequemen Schlafposition verbracht hat, kann es passieren, dass zu den Nackenschmerzen auch Ohrenschmerzen auftreten können. Vor allem wenn man Stress ausgesetzt ist, verspannt sich der Körper und Tinnitus entsteht.

Tinnitus durch Zahnbeschwerden und Kieferfehlstellung

Tinnitus kann insbesondere nach einer Zahnbehandlung auftreten oder durch nächtliches Zähneknirschen. Aber auch durch Verspannung, Fehlfunktion der Kiefergelenke und der Kaumuskel. Oft tritt Tinnitus auf, wenn Stress hinzukommt, denn gerade dann wird im Unterbewusstsein der Kiefer angespannt.

Tinnitus durch Stress

Die zweithäufigste Ursache, warum Tinnitus entsteht, ist durch Stress. Tinnitus ist dann ein Warnsignal, dass dem Körper zu viel Stress zugemutet wird. Er kann durch eine Verspannung oder durch die Kiefergelenke hervortreten. Durch plötzlichen Lebenswandel, wie z.B. Todesfälle oder Arbeitslosigkeit, kann ebenfalls Stress entstehen und somit auch Tinnitus.

Tinnitus durch psychische Ursachen

Tinnitus kann auch durch eine psychische Belastung entstehen, wie z.B. durch Depression oder Burn-Out.

Bei einigen Patienten, die sich gegen chronischen Tinnitus in einer Tinnitus-Klinik behandeln ließen, wurde gleichzeitig auch Depression festgestellt. Das Problem hierbei ist, herauszufinden, ob die Depression vor dem Tinnitus bereits vorhanden war oder auf Grund des Tinnitus entstanden ist.

Weitere Ursachen für Tinnitus

 

Therapie

Wenn der Tinnitus länger als 24 Stunden anhält, sollte man unbedingt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (http://www.arzttermine.de/) aufsuchen. Eine Studie zeigt: wenn der Tinnitus nicht innerhalb von drei bis zwölf Monaten verschwindet, ist er chronisch und somit dauerhaft.

Der Arzt kann ein Medikament verschreiben, wobei es sich um ein „nachgebautes“, körpereigenes Hormon handelt, das den Zellstoffwechsel in den Hörsinneszellen anregt. Eine Kortisontherapie wird nur bei einem Hörsturz oder dann angewandt, wenn die Ursachen nicht herauszufinden ist. Antibiotika werden nur verwendet, wenn der Tinnitus durch eine Mittelohrentzündung entstanden ist.

Eine extreme Lärmschädigung gilt als Notfall und muss sofort behandelt werden, häufig mit Infusion oder durch einen operativen Eingriff.

Eine Langzeittherapie für Tinnitus wird dann angewendet, wenn die oberen Therapie-Beispiele keine Wirkung gezeigt haben. Hier wären folgende Behandlungen möglich:

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