Ein Streik ist für Pflegekräfte und Patienten gleichermaßen belastend. Während die einen um ihre Jobs kämpfen, müssen die anderen mit den Folgen einer unterbesetzten Pflege klarkommen oder lange geplante Eingriffe verschieben. In diesem Artikel blicken wir auf die aktuelle Lage der Pflege in Deutschland und die Auswirkungen von Streiks auf Patienten.
Die Lage der Pflege in Deutschland
Pflegekräfte in Deutschland sind unter Druck. Die Belegschaften werden immer kleiner, die Anforderungen an die Pflege steigen. Deshalb haben immer mehr Krankenhäuser und Pflegeheime Probleme, ihre Schichtpläne einzuhalten. Immer häufiger kommt es zu Streiks und Protesten der Beschäftigten.
Die Lage der Pflege in Deutschland ist angespannt. Viele Pflegekräfte sind überlastet und unter Druck. Die Belegschaften werden immer kleiner, die Anforderungen an die Pflege steigen. Deshalb haben immer mehr Krankenhäuser und Pflegeheime Probleme, ihre Schichtpläne einzuhalten. Immer häufiger kommt es zu Streiks und Protesten der Beschäftigten.
Pflegekräfte beklagen vor allem, dass sie immer weniger Zeit für ihre Patienten haben. Oft müssen sie mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen und haben daher kaum noch Zeit für eine individuelle Betreuung. Viele Patienten fühlen sich vernachlässigt und alleingelassen. Zudem gibt es, durch die mittlerweile bekanntgewordenen Arbeitsbedingungen, immer weniger Interessenten für die Ausbildung zur Pflegefachfrau / Pflegefachmann, was die Situation weiter verschärft.
Streiks in der Pflege sind daher auch ein Mittel, um auf die Probleme der Beschäftigten aufmerksam zu machen. Auch wenn Streiks oft unangenehm sind, so zeigen sie doch, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, ihre Arbeit unter den schwierigen Bedingungen weiter zu verrichten. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für ihre Patienten. Nur so kann die Pflege in Deutschland verbessert werden.
Die Auswirkungen von Streiks auf Patienten
Streiks im Gesundheitswesen haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Patienten. Nicht nur, dass sie gezwungen sind, ihren Arztbesuch oder ihre Termine zur Behandlung zu verschieben. In der Regel wissen sie auch nicht, wann der Streik endet. Dies kann zu einem großen Stressfaktor werden, insbesondere für Patienten mit chronischen Erkrankungen.
Wenn ein Streik in der Pflege angekündigt wird, sollten Patienten zunächst trotz allem einmal ruhig bleiben. Dann gilt es einige wichtige Punkte zu beachten. Zum einen müssen Patienten mit dem Arzt oder der Pflegeeinrichtung klären, ob die Behandlung oder Pflege während des Streiks ausfallen wird und ob entsprechende Alternative angeboten werden. Auch sollten Patienten prüfen, ob sie für die Zeit des Streiks auf die Versorgung durch Angehörige oder andere Personen zurückgreifen können. Wenn dies nicht möglich ist, kann es ratsam sein, vorübergehend in eine Pflegeeinrichtung oder im schlimmsten Fall in ein Krankenhaus zu wechseln.
Eine Notversorgung ist immer gewährleistet! Akut erkrankte Personen und chronisch Kranke mit ständigem Pflegebedarf werden immer versorgt.
Solidarität mit den Streikenden?
Auch wenn Streiks in der Pflege für die Patienten oft unangenehm sind, ist es wichtig, die Streikenden zu unterstützen. Denn sie kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal, damit Pflegefachkräfte künftig besser arbeiten können. Ohne die Streikenden wäre die Situation in der Pflege noch viel schlimmer. Die Pflegenden in unseren Krankenhäusern sind für uns alle unersetzlich. Jeden Tag aufs Neue setzen sie sich für unsere Gesundheit ein – manchmal unter erschwerten Bedingungen. Letztendlich ist Kampf der Pflegenden auch der Kampf der Patienten! Die nett gemeinte Geste des Beifallklatschens auf dem Balkon war zwar eine Anerkennung durch Patienten, hat aber an den Abläufen und den Arbeitsbedingungen in der Pflege nichts bewirkt.
Reaktionen der Politik
Die Reaktionen der Politik auf Streiks in der Pflege sind gemischt: Während die einen Parteien die Forderungen der Pflegekräfte unterstützen, sehen andere in dem Streik einen Angriff auf das Gesundheitssystem. Die SPD und die Grünen haben den Streik der Pflegekräfte bisher immer als notwendig bezeichnet, um die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. Katja Kipping forderte, den Mindestlohn für Pflegekräfte anzuheben. Auch von Seiten des Bundesgesundheitsministeriums kam bereits in der Vergangenheit Unterstützung für die Forderungen der Streikenden: „Wir wollen mehr Personal in der Pflege – das ist unser Ziel“, sagte der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Arbeitgeberverbände argumentieren mit der Wirtschaftlichkeit, während die Arbeitnehmerverbände darauf bestehen, dass Pflege und Wirtschaftlichkeit nicht miteinander einhergehen können und dürfen.
Die Fallpauschalen in der Kritik
Fallpauschalen sind ein wichtiger Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems. Sie sollen Kosten senken und die Qualität der Pflege verbessern. Doch können sie wirklich wirtschaftlich sein? Eine Fallpauschale ist ein Festbetrag, der für einen bestimmten Zeitraum oder für eine bestimmte Leistung gezahlt wird. Dieser Betrag wird durch Kostenträger festgesetzt und ist diagnosegebunden. In der Regel ist die Fallpauschale deutlich niedriger als der tatsächliche Kostenfaktor. Fallpauschalen sollen die Kosten für die Pflege transparent machen und den Wettbewerb unter den Pflegediensten anregen.
Die Einführung von Fallpauschalen galt als ein großer Schritt in Richtung Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Doch die Wirtschaftlichkeit ist ziemlich einseitig. Kostenträger zahlen nie mehr, als die Fallpauschale beträgt, Pflegeeinrichtungen hingegen zahlen immer öfter drauf.
Die Gewerkschaften befürchten, dass durch Fallpauschalen die Qualität der Pflege leiden könnte, weil Patienten zu früh entlassen werden. Auch Patientenvertreter sehen in Fallpauschalen ein Risiko für die Qualität der Pflege. Der Deutsche Pflegerat fordert daher, dass Fallpauschalen nicht weiter ausgeweitet werden und dass mehr Mittel in die Pflege investiert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Patienten die notwendige Pflege erhalten und die Streiks in der Pflege irgendwann unnötig werden.
Fazit: Die Pflegebranche ist ein Arbeitsmarktsektor wie jeder andere. Gewerkschaftlich engagierte Pflegekräfte streiken für ihre Interessen. Und die Streiks sind gerechtfertigt, da widersprechen auch die mitbetroffenen Patienten nicht. Der Fachkräftemangel ist groß, auch wenn ausländische Pflegekräfte gezielt rekrutiert werden, lässt sich in der Pflege das bereits bestehende Personalloch nicht schließen. Ausbildungen dauern lange und viele der Auszubildenden schließen die Ausbildungen nicht ab oder wandern in andere Branchen ab. Werden die Arbeitsbedingungen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Pflege nicht besser, können Pflegekräfte diesen Beruf nicht mehr lange ausüben, denn sie zerbrechen psychisch und physisch an den Belastungen.