Die Wahrheit über Vollkornbrot

0

Kohlenhydrate – allen voran Brote –  spalten die Geister. Einerseits wird Brot als Grundnahrungsmittel schlechthin gepriesen – eins, das schließlich von vielen Deutschen zweimal täglich gegessen wird. Andererseits hört man immer wieder, dass Brot einen wesentlichen Beitrag bei der Entstehung von Krankheiten und Fettleibigkeit leistet. Und dann gibt es solche, die glauben, dass Brot nur gesund ist, wenn es auch wirklich Vollkornbrot ist.

Wie immer steht das Team von Arzttermine.de Ihnen zur Seite, damit Sie sich durch diesen Meinungsdschungel kämpfen können. Zum Thema Vollkornbrot stehen mindestens folgende 3 Punkte fest:

1. Ein Verzicht muss nicht sein

Vor Kurzem hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ihre “10 Regeln” zu gesunden Essgewohnheiten revidiert. Die größte Veränderung? Die frühere Empfehlung der DGE, reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln zu verzehren, wurde gestrichen. Stattdessen heißt es nun: “Vollkorn wählen”. Denn die Ballaststoffe aus dem ganzen Korn haben eine spürbare sättigende Wirkung und zahlreiche Nährstoffe, so die DGE.

Vollkornprodukte liefern demnach mehr Eisen, Magnesium, Zink und nervenstärkendes Vitamin B1. Laut der DGE senkt der Verzehr von Vollkornprodukten sogar das Risiko für die Entstehung verschiedener Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Dickdarmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen.

Dabei ist allerdings Vorsicht geboten: Ob ein Brot tatsächlich aus Vollkorn besteht, sollte nicht vom Namen oder der Farbe abhängig gemacht werden. Denn viele Backwaren werden einfach dunkel gefärbt, um sie gesünder erscheinen zu lassen. Achten Sie also immer auf die Inhaltsangaben.

2. Glutenfrei ist nicht gleich gesünder

Etwa 1 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an Zöliakie und kann Gluten (ein in Brot enthaltenes Klebereiweiß) nicht verarbeiten. Da die Tests zur Feststellung einer solchen Zöliakie allerdings fraglich sind, steigt die Zahl der Diagnosen stetig. Für tatsächlich Betroffene ist ein Verzicht unvermeidlich. Obwohl die betroffene Gruppe relativ klein ist, war sie dennoch groß genug, um in den letzten Jahren ziemlich viel Alarm zu schlagen.

Wer aber denkt, dass er mit glutenfreien Produkten immer gesünder unterwegs ist, wird enttäuscht. In einer Analyse der University of Illinois fanden Forscher höhere Mengen Arsen im Urin und Quecksilber im Blut von Glutenvermeidern als bei Normalessern. Das liegt vermutlich daran, dass weizenfreies Gebäck häufig Reis enthält, ein Stoff, der hohe Mengen an Schwer- und Halbmetallen in sich trägt.

3. Weiß- oder Vollkornbrot, das ist die Frage!

Dass Vollkornbrot immer besser als Weißbrotalternative sei, stellte eine Studie in Kalifornien in Frage. Dabei bekamen zwei Probandengruppen 14 Tage lang viel Brot zu essen. 25 Prozent ihres täglichen Kalorienbedarfs sollten entweder vom Toastbrot aus dem Supermarkt oder vom frisch gebackenen Vollkorn-Sauerteig gedeckt werden. Nach einer 14-tägigen Brotpause mussten die Probanden Brotsorten tauschen.

Während der Studie wurde das Blut, Cholesterin und die Nierenwerte der Teilnehmer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Forscher fanden weder Veränderungen bei den Probanden noch Unterschiede zwischen den Gruppen, die den Brotarten zuzuschreiben waren.

Der Schluss, den sie daraus zogen war wie folgt: Wie gesund ein Lebensmittel ist, hängt eher von den individuellen Reaktionen darauf auf als vom Lebensmittel selbst ab. Dies hängt größtenteils von den Darmbakterien der Person ab und gelten vermutlich für alle konsumierten Lebensmittel.

Allerdings sollte hier beachtet werden, dass sich die Dauer der Studie auf lediglich 14 Tage beschränkte und die Ergebnisse somit nicht repräsentativ für die Langzeitfolgen von Weiß- bzw. Vollkornbrot sind.

Fazit

Brot ist weder der Teufel noch unser Erretter. Wer Brot im “gesundem Maße” genießt, muss sich langfristig nicht fürchten.

 

Keine Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel