Der Wunsch abzunehmen ist heute weit verbreitet. Daher verwundert es nicht, dass auch der Markt mit Abnehmprodukten geradezu überschwemmt wird. Die Palette reicht von sogenannten Superfoods über Abnehmshakes bis hin zu verschiedenen Pillen, die natürlich alle einen schnellen Erfolg versprechen sollen. Inwieweit diese tatsächlich zum Gewichtsverlust beitragen und ob sie dies auf eine gesunde Art und Weise tun, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Die Stiftung Warentest hat bereits mehrmals Abnehmpillen unter die Lupe genommen und dabei immer wieder erhebliche Risiken aufgedeckt.
Verschiedene Wirkweisen
Entscheidend für die Nutzer ist in erster Linie der tatsächliche Abnehmerfolg. Diesen versuchen die Produkte auf verschiedene Art zu gewährleisten: Einige Produkte setzen auf Appetitminderung, während andere die Aufnahme von Fett oder Kohlenhydraten beeinflussen. Wieder andere sollen als sogenannte Fatburner den Kalorienverbrauch erhöhen und dadurch ein Abnehmeffekt bewirken. Gerade Appetitzügler zeigen zu Beginn der Anwendung oft tatsächlich messbare Erfolge – doch leider sind diese nicht von Dauer, da sich der Körper schnell an das verringerte Hungergefühl gewöhnt. Nach einiger Zeit passt er das Hungergefühl den neuen Gegebenheiten an und der erhoffte Effekt der Pillen bleibt aus. Als alleinige Basis zum Abnehmen eignen sich solche Präparate deshalb nicht.
Erhebliche Gesundheitsrisiken gerade bei Auslandsprodukten
Was in den oft umfangreichen Werbekampagnen häufig nicht erwähnt wird, sind die möglichen Nebenwirkungen von Abnehmpillen. Gerade diese können laut Stiftung Warentest jedoch sehr unangenehm und in einigen Fällen sogar gefährlich werden. Kapseln, die die Fettaufnahme blockieren, können beispielsweise zu einem unangenehmen Fettstuhl und Verdauungsbeschwerden führen. Noch gefährlicher sind Produkte, die in die tief im Nervensystem verwurzelten Mechanismen des Stoffwechsels eingreifen. Ihre Nebenwirkungen können von einer unangenehmen Nervosität bis hin zu lebensgefährlichen Kreislaufstörungen reichen!
Manche Produkte können darüber hinaus eine Abhängigkeit mit sich bringen, die das Abnehmen noch schwerer macht. Besondere Vorsicht ist bei Produkten aus dem Ausland geboten, bei denen die Wirkstoffmenge keiner angemessenen Kontrolle unterliegt. Diese Präparate werden häufig günstig und unter großen Versprechungen verkauft, können aber fatale Folgen haben.
Nur unter ärztlicher Aufsicht
Es gilt also: Abnehmpillen sollten keinesfalls das Mittel erster Wahl sein. Sicherer ist es, auf eine Ernährungsumstellung und mehr körperliche Bewegung zu setzen. Wer es dennoch auf einen Versuch ankommen lassen will, sollte dies unbedingt unter der fachkundigen Aufsicht eines Arztes tun. Dieser wird vorher überprüfen, ob bestimmte Präparate von vornherein nicht infrage kommen – zum Beispiel, weil das Herz-Kreislauf-System zu empfindlich für bestimmte Wirkstoffe ist. Er wird auch während der Diät die Gesundheit im Auge behalten und gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen.
Gibt es also eine sichere Abnehmpille? Die Antwort lautet: Nein. Zwar lassen sich mit einigen Präparaten durchaus einige Kilos verlieren, doch sind die Erfolge oft nicht von Dauer und mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Wenn überhaupt, sollten solche Produkte also nur unter den Augen eines Arztes angewendet werden. Sicherer und langfristig vielversprechender ist allerdings eine Umstellung von Ernährung und Lebensstil.
