Die Sommermonate locken mit blauem Himmel und Sonnenschein. Wurde bei ausgedehnten Aktivitäten an der frischen Luft allerdings ein ausreichender Sonnenschutz vergessen, wird die Freude am schönen Wetter sehr schnell durch die Schattenseiten eines Sonnenbrandes getrübt. Wir erklären Ihnen welche Maßnahmen helfen, wenn es Sie erwischt hat.
Was ist ein Sonnenbrand?
Ein Sonnenbrand, auch Dermatitis solaris oder akute Lichtdermatose genannt, ist eine akute Entzündungsreaktion der Haut, ausgelöst durch eine zu lange und zu intensive UV-Bestrahlung (des Sonnenlichts oder einer künstlicher Strahlungsquelle).
Die intensive Strahlung führt zur Verbrennung der oberen Hautschichten, welche sich mit den typischen Symptomen wie Rötungen, Jucken und Schmerzen äußert. Schwere Verbrennungen, die auch die unteren Hautschichten betreffen, führen zur Blasenbildung.
Symptome
Je nach Schwere der Verbrennung unterscheidet man drei Stufen eines Sonnenbrandes
Grad 1: Leichter Sonnenbrand mit geröteter und erwärmter Haut mit Spannungsgefühl. Leichtes Jucken und Brennen der betroffenen Stellen.
Grad 2: Bläschenbildung der betroffenen Hautstellen mit erhöhter Infektionsgefahr. Häufig Fieber, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden. Die Haut schält sich im Laufe des Heilungsprozesses.
Grad 3: Dieser Grad entspricht einer schweren Verbrennung. Es bilden sich große Blasen, die mit einer Zerstörung der obersten Hautschichten einhergehen. Die Haut löst sich großflächig ab und es besteht eine hohe Infektionsgefahr sowie das Risiko eines Kreislaufkollapses. Eine stationäre Behandlung im Krankenhaus ist erforderlich. Eine spätere Narbenbildung kann möglich sein.
Die ersten Symptome eines Sonnenbrandes machen sich in der Regel meist vier bis sechs Stunden nach dem Sonnenbad bemerkbar und erreichen nach etwa 12 bis 36 Stunden ihren Höhepunkt. Bei leichten Sonnenbränden klingen die Symptome nach 72 Stunden meist wieder ab.
Folgen eines Sonnenbrandes
Leichte Sonnenbrände heilen in aller Regel innerhalb weniger Tage vollständig ab, oft werden sie daher als harmlos betrachtet und die Spätfolgen unterschätzt. Denn bereits leichte Sonnenbrände hinterlassen bleibende Spuren in den Gewebeschichten und Veränderungen in der DNA der Haut. Bei wiederkehrenden Sonnenbränden ist das sogenannte Sonnenkonto der Haut abhängig vom Hauttyp nach Jahren aufgebraucht. Die Reparaturmechanismen der Haut funktionieren dann nicht mehr und das Risiko für sonnenbedingte Hauterkrankungen wie Hautkrebs nimmt rapide zu. Insbesondere Sonnenbrände im Kindesalter bringen deshalb ein erhöhtes Risiko mit sich.
Eine häufige und intensive Sonnenbestrahlung begünstigt zudem die Hautalterung und Faltenbildung sowie die Entstehung von Pigmentflecken.
Behandlung
Egal wie schwer, bei jeder Form des Sonnenbrandes gilt zuallererst: raus aus der Sonne. Da der Haut durch den Sonnenbrand sehr viel Flüssigkeit entzogen wird, sollten Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, am Besten in Form von Wasser.
Leichte Sonnenbrände ersten Grades können in aller Regel selbständig behandelt werden.
Kühlen Sie die betroffenen Hautstellen mit kühlem oder lauwarmen Wasser. Feuchte Umschläge mit kaltem Kamillentee, Joghurt oder Quark schaffen ebenfalls schnell Abhilfe. Hautberuhigende Lotionen mit Dexpanthenol, Ringelblume oder Aloe Vera versorgen die beanspruchten Hautpartien mit Feuchtigkeit und fördern die Heilung.
Zudem können entzündungshemmende Gels oder Lotionen mit niedrig dosiertem Hydrocortison aus der Apotheke schnelle Linderung durch ein Abklingen der Entzündungsreaktion verschaffen.
Treten während oder nach einem Sonnenbad allerdings folgende Symptome auf, ist ein Arztbesuch unbedingt zu empfehlen.
- starke Rötung
- starke Schmerzen
- Blasenbildung
- Kopfschmerzen
- Übelkeit oder Erbrechen
Aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr durch Blasenbildung ist bei schweren Sonnenbränden von einer Eigenbehandlung mit Hausmitteln wie Joghurt oder Quark abzuraten. Öffnen Sie die Brandblasen außerdem nie selbst, um Infektionen zu vermeiden.
Sonnenbrand bei Kindern
Die Haut von Babys und Kleinkindern ist besonders empfindlich, weshalb Eltern bei jedem Aufenthalt in der Sonne auf einen ausreichenden Sonnenschutz ihres Kindes achten sollten. Insbesondere im ersten Lebensjahr dürfen Babys keinerlei Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Auch später sollten sie sich überwiegend im Schatten beziehungsweise nur mit ausreichend hohem Sonnenschutz in der Sonne aufhalten.
Ist es dennoch einmal passiert, gelten ähnliche Maßnahmen wie bei Erwachsenen. Leichte Sonnenbrände können mit kühlen Umschlägen und feuchtigkeitsspendenden Lotionen selbst behandelt werden. Vermeiden Sie fetthaltige Cremes und Puder auf den betroffenen Stellen.
Bei schwereren Verbrennungen ziehen Sie unbedingt einen Kinderarzt zurate. Dies gilt auch, wenn Anzeichen eines Sonnenstichs in Form von Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Übelkeit auftreten.
Sollte Ihr Kind im Babyalter einen Sonnenbrand bekommen, ist der Besuch eines Kinderarztes auf jeden Fall angeraten.