Richtig gehen? Habe ich das nicht schon als Kind gelernt? Die meisten Meschen machen sich keine Gedanken darüber, wie sie gehen und ob sie richtig gehen. Sie setzen einen Fuß vor den anderen und kommen gut voran – zumindest so lange, bis sie Probleme mit Muskulatur und Gelenken bekommen. Denn wer weiß, wie eine gute Gehtechnik funktioniert, kann bestimmten körperlichen Beschwerden vorbeugen.
Das richtige „Werkzeug“
Wer eine gute Gehtechnik mit entsprechender Körperhaltung ausführt, kann folgende Probleme vermeiden bzw. verringern:
- Fehlhaltungen von Gelenken
- Abnutzung von Bändern, Sehnen und Gelenken
- Schmerzen in Rücken, Hüfte, Nacken oder Beinen
- Muskelkater und Ermüdung
- Verletzungen
- Probleme mit Gleichgewicht und Stabilität
Dabei ist es gar nicht schwer, richtig zu gehen. Es erfordert jedoch ein wenig Achtsamkeit – und das richtige Werkzeug, sprich gutes Schuhwerk. Denn natürlich ist barfuß laufen besonders gesund, doch im Alltag sind wir meist mit Schuhen unterwegs. Und hier sollte auf eine gute Qualität geachtet werden, sonst nützt die beste Gehtechnik wenig. Gute Schuhwerk sitzt bequem, stützt Fußgewölbe und Ferse und ist ausreichend gepolstert. Auf diese Weise dämpfen die Schuhe den Aufprall der Füße auf dem Boden.
Der gesamte Körper ist beteiligt
Am richtigen Gehen ist der gesamte Körper beteiligt. Daher ist es wichtig, sich beim Üben eines guten Gangs auf jeden Teil des Körpers zu konzentrieren – von Kopf bis Fuß.
Die richtige Haltung macht einen Unterschied
Zunächst geht es darum, eine aufrechte Haltung einzunehmen. Der Blick sollte nicht auf den Boden, sondern nach vorne gerichtet sein, damit das Kinn parallel zum Boden verläuft und die Ohren über den Schultern sind.
Auch die Wirbelsäule sollte beim Gehen gestreckt sein – gestreckt, nicht durchgedrückt. Eine krumme Haltung belastet die Rückenmuskulatur. Bauch rein, Schultern nach unten und zurück – das ist eine gute Haltung beim Gehen.
Die Rumpfmuskulatur spielt beim Gehen eine entscheidende Rolle.
Die Körpermitte sollte aktiviert werden. Die Rumpfmuskulatur wird angespannt, indem der Bauchnabel sanft zur Wirbelsäule gezogen wird. Die Arme schwingen leicht an der Seite mit.
Der richtige Schritt
Ein gleichmäßiger Gang wird durch gleichmäßige Schritte von der Ferse bis zu den Zehen erreicht. Es gilt, zuerst die Ferse auf den Boden aufzusetzen, dann über die Ferse zu den Zehen abzurollen und sich dann mit den Zehen aus dem Schritt abzustoßen. Ungünstig ist ein Gang mit flachen Füßen oder den Boden mit den Zehen zuerst zu berühren.
Zu lange Schritte sollten vermieden werden.
Denn die Kraft beim Abstoßen kommt aus dem hinteren Bein. Und zu lange Schritte belasten die Unterschenkel über die Maßen. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Hüfte beim Gehen möglichst gerade bleibt.
Richtig gehen: Das sind die Vorteile
Wer richtig geht, wird die Vorteile einer korrekten Haltung und guten Gehtechnik bemerken:
- Muskeln, Bänder und Gelenke im gesamten Körper werden nicht unnötig belastet. Das sorgt dafür, dass sie so lange wie möglich schmerzfrei bleiben und frühzeitigen Abnutzungserscheinungen vorgebeugt werden kann.
- Darüber hinaus spart eine gute Gehtechnik Energie. Denn das Gehen in einer schlechten Haltung ist wenig effizient. Die Muskeln werden schneller müde.
- Zudem ermöglicht eine aufrechte Haltung der Lunge, sich voll und ganz auszudehnen. Dies erleichtert die Atmung und macht auch diese effizienter.
- Spannungskopfschmerzen werden bei einem Gang mit erhobenem Haupt und geradem Rücken weniger. Denn der Nacken ist einer geringeren Belastung ausgesetzt.
- Und sogar die Verdauung kann sich verbessern, wenn die inneren Organe durch eine aufrechte Haltung weniger zusammengedrückt werden.
Wer richtig geht, stärkt auch seine Rumpfkraft. Denn die Bauchmuskeln werden gut eingesetzt und so ganz nebenbei trainiert. Last but not least wird jeder mit einem korrekten Gang seine Haltung, sein Gleichgewicht und die Stabilität beim Gehen verbessern, was Stürze vermeiden kann.