Eine erholsame Nacht ist für das allgemeine Wohlbefinden und den langfristigen Gesundheitszustand elementar. Schließlich erholt sich während des Schlafs der gesamte Organismus von den täglichen Strapazen. Ob es für die körperliche Erholung eine teure Matratze sein muss oder eine günstige Alternative ausreicht, löst regelmäßig Diskussionen aus. Viele Menschen greifen zu Luftmatratzen, weil sie preiswerter zu haben sind. Dieser Ratgeber klärt, welche Faktoren beim Kauf entscheidend sind und warum vom Dauereinsatz herkömmlicher Luftmatratzen abzuraten ist.
Massive Qualitätsunterschiede: Luftmatratzen und Luftbetten
Eines direkt vorweg: Klassische Luftmatratzen, wie sie gerne am Strand verwendet werden, sind für einen rückenfreundlichen Schlaf nicht geeignet. Diese Produkte sind nicht nur zu dünn, um Skelett und Bewegungsapparat ausreichend zu entlasten, sie bieten auch nicht ausreichend Komfort, der für erholsame Nächte benötigt wird. Hinzu kommen die geringe Höhe und das verwendete Material. Viele Luftmatratzen werden bis heute aus minderwertigen Kunststoffen produziert.
Das letzte vernichtende Testurteil von Öko-Test stammt aus dem Jahr 2010. Die Untersuchung von 13 Luftmatratzen brachte erschreckende Ergebnisse hervor: Zwölf der Artikel wurden mit „ungenügend“ bewertet. Die Schadstoffbelastung war teilweise enorm. In einigen Produkten wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, nachgewiesen. Viele der PAK sind krebserregend und können über Kontakt mit der Haut in den Organismus gelangen. „In Produkten mit Hautkontakt haben sie deshalb nichts zu suchen, schon gar nicht, wenn fast der ganze Körper mit der Luftmatratze in Berührung kommt“, schrieb oekotest.de zum Urteil. Ob sich in der Zwischenzeit viel geändert hat, lässt sich nicht bestätigen. Aufgrund der potenziellen Schadstoffbelastung in günstigen Luftmatratzen, sowie des minimalen Komforts, ist von Luftmatratzen als Schlafplatz abzuraten.
Anders verhält es sich bei sogenannten Luftbetten. Zwar gibt es keine klare Definition für Luftbetten und Luftmatratzen und häufig werden beide Begriffe als Synonym verwendet, dennoch sind im Handel klare Unterschiede erkennbar. Luftbetten zeichnen sich in der Regel durch mehr Höhe, Komfort und strapazierfähigere, sowie atmungsaktive Materialien aus. Hochwertige Luftbetten sind mindestens 40 Zentimeter hoch und verfügen über einen mehrschichtigen Aufbau. Durch den Einsatz zahlreicher Luftkammern maximiert sich der Liegekomfort und die Fläche wirkt insgesamt stabiler. Nicht selten sind
Fuß- und Kopfteile höhenverstellbar und erlauben die individuelle Anpassung an den persönlichen Bedarf.
Luftbetten aus dem unteren Preissegment um 50 Euro sind für kurzfristige Einsätze für Gäste oder beim Campen ideal. Sie entlasten mit ihrer Höhe den Rücken und fördern einen wohltuenden Schlaf. Darüber hinaus können Frauen während ihrer Schwangerschaft von den mit Luft gefüllten Schlafunterlagen profitieren. „Auf einer gewöhnlichen Matratze wird der Druck im Bauchbereich aufgrund der möglichen Gewichtszunahme von der Schwangeren erhöht, was Schmerzen verursachen kann“, heißt es beim Verbraucherportal luftmatratze.net, das neben Luftmatratzen qualitative Luftbetten in der Modellübersicht vorstellt. Ratsam sind Luftbetten, die nicht mit dem Mund aufgepumpt werden müssen, sondern sich über integrierte Pumpen selbstständig aufpumpen.
Die Vorzüge von Luftbetten im Überblick:
- schwebeähnliches Empfinden
- gleichmäßige Druckverteilung
- entlasten Wirbelsäule, Rücken und Bewegungsapparat
- orthopädisch günstige Körperhaltung
- Verspannungen, Rückenschmerzen und Rheumaleiden können gelindert werden
- Blutzirkulation wird optimiert
- platzsparendes Verstauen bei Nichtgebrauch
Von Ärzten empfohlen: Orthopädische Schlafsysteme
Wer sich die Vorteile von Luftbetten langfristig zunutze machen möchte, sollte zu orthopädischen Schlafsystemen greifen, welche auch von Ärzten für den Dauereinsatz empfohlen werden. Diese Produkte sind keine Gästebetten und auch keine Camping-Zwischenlösung, sondern für die jahrelange Nutzung konzipiert. Anders als bei gewöhnlichen Luftmatratzen, müssen sich Nutzer hier keine Gedanken über unangenehme Kälte machen. Während sich günstige Luftmatratzen gerne kalt anfühlen, isolieren Luftkammern von orthopädischen Schlafsystemen hervorragend, sodass der Körper eine geringe Masse erwärmen muss. Frieren ist somit kein Thema. Dies ist auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber Wasserbetten, welche ohne Heizung nicht in Betrieb genommen werden sollen.
Orthopädische Luftbetten bestehen häufig aus mindestens drei Elementen:
- Rahmen: Der Rahmen ist für die nötige Stabilität verantwortlich und erleichtert das Ein- und Aussteigen ins beziehungsweise aus dem Bett.
- Luftkern: Der Luftkern ist mit Luft gefüllt und kann als Matratzenalternative betrachtet werden. Er befindet sich innerhalb des Rahmens. Bei erstklassigen Luftbetten lässt sich der Luftkern individuell einstellen, um den Körper bedarfsgerecht zu stützen.
- Topper: Zur Maximierung des Komforts wird ein Topper platziert. Er dient als anschmiegsame Unterlage.
Einige Hersteller verkaufen ergänzend einen Milbenschutz, welcher verhindert, dass Milben, Staub und Schmutz in den Topper gelangen. Für Allergiker eine feine Sache.
Fazit
Herkömmliche Luftmatratzen sind nicht zum Schlafen gedacht, sondern als Schwimmhilfe im Wasser. Geht es darum, eine angemessene Schlafunterlage für wenige Tage oder Wochen zu finden, sind qualitative Luftbetten durchaus eine Option. Ihr Aufbau entlastet den Körper und bringt mit mehr Höhe, stabilerem Aufbau und anpassungsfähigen Elementen genügend Komfort. Wer jedoch eine vollwertige Alternative zur Matratze sucht, ist mit orthopädischen Schlafsystemen inklusive Luftkern, Rahmen und Topper besser beraten. Generell gilt: Beim Kauf jeglicher Luftbetten darauf achten, dass keine Schadstoffe enthalten sind.