Die digitale Mammographie ist eine Weiterentwicklung der konventionellen Mammographie und bietet dieser gegenüber viele Vorteile: So können schon kleinste Veränderungen besser und früher erkannt werden wie z.B. Tumore im frühsten Stadium, noch bevor sie als Knoten oder Verhärtung tastbar sind. Vor allem kleine Kalkablagerungen (Mikrokalk) mit Durchmessern von unter 0,1 Millimetern, die mögliche Vorstadien der aggressiven Form des Duktalen Karzinoms in situ (DCIS) darstellen können, sind im Röntgenbild gut als weiße Flecken sichtbar. Des Weiteren können Verdichtungen, Hautverdickungen und Asymmetrien der Brust kenntlich gemacht werden. Damit werden signifikant mehr Tumore gefunden als mit der herkömmlichen Röntgenuntersuchung. Dies bestätigt auch eine niederländische Studie, die rund 1,2 Mio Mammographiebefunde ausgewertet hat.
Die bessere Diagnose ist möglich durch eine bessere Kontrastauflösung sowie einer hochauflösenden, detailgenauen und konstanten Bildqualität, die gegebenenfalls digital vergrößert oder nachbearbeitet werden kann. Für den Patienten ergeben sich gleichzeitig kürzere Kompressionszeiten und eine wesentlich geringere Strahlenbelastung. Zudem müssen deutlich weniger bis keine Wiederholungsaufnahmen durchgeführt werden. Entgegen einzelner Befürchtungen einer Überdiagnose, führt die digitale Mammographie nicht etwa zu mehr falsch positiven Diagnosen. Zwar entwickelt sich nicht aus allen Frühstufen des Brustkrebses zur Lebenszeit der Patienten ein lebensbedrohlicher Tumor, diese können jedoch früh erkannt und das weitere Wachstum verhindert werden. Die Anfertigung der Aufnahmen selber dauert nur wenige Minuten, da statt des Röntgenfilms eine strahlenempfindliche Speicherfolie verwendet wird, die nicht erst entwickelt werden muss, sondern direkt am Computer ausgelesen werden kann.
Besonders bei jungen Frauen oder Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe liefert diese Methode bessere Ergebnisse. Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr steht diese Untersuchung im Abstand von zwei Jahren als Kassenleistung zu. Aber auch bei erhöhtem familiären Risiko, d.h. bei Auftreten von Brustkrebs in der Familie, bei eigener Krebserkrankung und Vorstufen von Brustkrebs, sowie bei tastbaren Knoten in der Brust, bei tastbaren vergrößerten Lymphknoten in der Achselhöhle oder bei unklaren Brustschmerzen kann diese Untersuchung durchgeführt werden.