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Grippewelle in Berlin, was tun?

Grippewelle in Berlin, was tun?

Laut einem Bericht des Robert Koch Instituts ist die Grippewelle in der Hauptstadt dieses Jahr früher ausgebrochen als in den letzten 2 Jahren. Alleine zwischen den Wochen kurz vor Weihnachten bis Anfang Januar wurden mehr als 2600 Fälle registriert. Erste Ausbrüche in Krankenhäusern sowie etliche Todesfälle seien ebenfalls gemeldet worden.

Dies ist allerdings noch kein Grund zur Panik. Die Anzahl der Grippefälle ist üblich für diese Jahreszeit. Und man kann schließlich auch etwas dagegen tun, oder? Impfungen scheinen als guter Schutz vor der Grippe zu dienen. Aber sind diese wirklich so effektiv, oder werden wir letztendlich alle von der Grippewelle verschluckt?

Was ist eine Grippewelle?

Grippe oder Influenza ist eine starke Erkältung, die durch ein Virus ausgelöst wird. Eine Welle entsteht, wenn sich Menschen gegenseitig anstecken und sich Infektionsraten dadurch schlagartig multiplizieren, was in einer Stadt wie Berlin exponentiell ausarten kann. Da sich die einzelnen Viren ständig ändern ist man nach einer Infektion nicht immun und kann somit immer wieder angesteckt werden.

Warum beginnen die meisten Grippewellen im Winter?

Die Antwort auf diese Frage wurde bisher noch nie wissenschaftlich belegt. Trotzdem gibt es viele Theorien. Manche deuten auf die Tatsache hin, dass Viren bei niedrigen Tempe­ra­turen und in trockener Luft außer­halb ihrer Wirtsstrukturen (die mensch­li­che Atemschleimhaut) stabiler sind. Die Schleimhaut der oberen Atemwege soll in der trockenen Winterluft auch anfälliger für Infektionen sein. Andere Erklärungen beziehen sich auf soziologische Faktoren. In den kalten Monaten verbringen wir ja mehr Zeit mit Menschen in weniger belüfteten Räumen, was uns zur leichten Beute für Viren macht. Das Risiko wird dadurch erhöht, dass infizierte Menschen nicht mal husten oder andere anfassen müssen, um die Keime weiterzugeben. Es toben sich bereits etliche Viren in der ausgeatmeten Luft herum. Wer sich also schützen will, sollte mindestens 70 cm Abstand von infizierten Menschen halten, so die Experten.

Helfen Impfungen?

Der saisonale Impfstoff, den man beim Arzt oder im Krankenhaus bekommt, wird jedes Jahr neu aus Bestandteilen von drei aktuell weltweit zirkulierenden Influenza-Virustypen (A/H1N1, A/H3N2, B) zusammengesetzt. Insofern ist eine Impfung die beste Chance auf Abwehr. Doch sie ist keine Garantie – schließlich ändern sich die Viren zu schnell, um eine Infektion ganz auszuschließen.

Wer sollte sich impfen lassen?

Von einer Impfung kann theoretisch jeder profitieren. Allerdings empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) regelmäßige Impfungen besonders Menschen mit Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Menschen, die älter als 60 Jahre sind, sowie medizinisches Personal und schwangere Frauen sollten sich die jährliche Impfung zur Gewohnheit machen.

Wie kann man sich noch schützen?

Absolute Sicherheit hat nur derjenige, der sich in seinem Zimmer wegsperrt und jeden Kontakt zu anderen Menschen streng meidet. Wem das zu extrem ist, der kann auch etwas mildere Maßnahmen treffen.

  1. Hände waschen: Im Alltag fassen wir jede Menge Gegenstände an, die Viren beherbergen. Beispielsweise können einige von ihnen bis zu 17 Tage auf Geldscheinen überleben.
  2. Viel lüften: Das hält die Viruskonzentration in der Wohnung gering und befeuchtet gleichzeitig die Luft. Wie oben erwähnt, kann trockene Luft die optimale Umgebung für Infektionen sein, insofern ist Feuchtigkeit Ihr Freund und Helfer im Kampf gegen die Grippeviren.
  3. Lieber Nicken: Verzichten Sie während einer Grippewelle möglichst auf das Händeschütteln. Und machen Sie, falls möglich, eine große Kurve um niesende oder hustende Mitmenschen.

Nicht übertreiben

Das Leben (vor allem in einer Großstadt) birgt viele Risiken, die man nie ganz ausschließen kann. Eine Grippe-Infektion ist nur eines von vielen. Wer aber ein paar kleine Vorkehrungen trifft, kann sein Risiko deutlich reduzieren. Was hat Ihrer Erfahrung nach funktioniert? Haben Sie eventuell bewährte Tipps oder Hausmittel, die Sie gerne weitergeben möchten?

 

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