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Konfokale Laserscanmikroskopie – schmerzfreie Diagnostik zur Hautkrebsfrüherkennung

Die Anzahl der Hautkrebserkrankungen zeigt auch in Deutschland einen bedrohlichen Anstieg. Aktuelle Zahlen belegen, dass der schwarze Hautkrebs (Syn.: Melanom) die häufigste Krebserkrankung bei jungen Frauen darstellt. Wird der schwarze Hautkrebs jedoch früh erkannt und operativ entfernt, sind die Heilungschancen sehr groß und die Lebenserwartung des Patienten ist nicht beeinträchtigt.

Neben dem Schwarzen Hautkrebs nimmt auch die Anzahl der hellen Hautkrebserkrankungen stetig zu. Hierzu zählen u.a. das Basalzellkarzinom („Basaliom“) und die aktinische Keratose sowie das Plattenepithelkarzinom („Stachelzellkrebs oder Spinaliom“). Obwohl die Erkrankung meist bei älteren Patienten auftritt, sind zunehmend auch immer mehr jüngere Menschen davon betroffen. Generell sind helle Hautkrebsformen weit weniger gefährlich als der schwarze Hautkrebs, sie treten jedoch häufig im Gesichtsbereich auf, so dass eine chirurgische Entfernung sichtbare Narben hinterlässt. Im Frühstadium ist eine Behandlung mit wirkstoffhaltigen Cremes, Gels, Salben oder die Photodynamische Therapie möglich, so dass auch hier eine frühzeitige Diagnose dem Patienten deutliche Vorteile bringt.

Gerade fortgeschrittene Hautkrebserkrankungen sind für den Hautarzt meist mit bloßem Auge erkennbar. In frühen Stadien kann jedoch die Diagnose weitaus schwieriger zu erkennen sein. Eine Untersuchung mit der Dermatoskopie ist häufig hilfreich, in Zweifelsfällen sind jedoch eine Biopsie der verdächtigen Stelle und eine Untersuchung des Operationspräparates unter dem Mikroskop erforderlich.

In den letzten Jahren ist es möglich geworden, die Haut mittels neuer technologischer Methoden wie der konfokalen Lasermikroskopie sehr genau zu untersuchen und die Zellstrukturen der Haut völlig schmerzfrei darzustellen. Das Verfahren beruht auf der Reflexion von Licht, aufgrund eines ausgeklügelten technischen System können somit die einzelnen Zellen der Haut in Echtzeit dargestellt und Auffälligkeiten erkannt werden- oft bevor sie für das Auge ersichtlich sind. Somit kann Hautkrebs früh erkannt und behandelt werden, zudem kann das Verfahren helfen, unnötige Biopsien von gutartigen Hautveränderungen zu vermeiden. Gerade auch für Basalzellkarzinome hat sich die Methode bewährt, es können spezifische Veränderungen schon im Frühstadium bei sehr kleinen Veränderungen nachgewiesen werden. Eine Kombination mit anderen Verfahren wie der optischen Kohärenztomographie erlauben zudem eine Aussage, wie tief der Tumor bereits in die Haut eingewachsen ist und hilft somit, die richtige Therapie für den individuellen Fall zu wählen. Zudem kann die Methode auch angewendet werden, um nach einer erfolgten Therapie zu untersuchen, ob die Behandlung erfolgreich war oder ggf. wiederholt oder umgestellt werden muss.

Innovative diagnostische Methoden können somit helfen, eine Diagnose in schwierigen Fällen zu stellen, sie ersetzt jedoch keinesfalls das Hautkrebsscreening oder die Dermatoskopie bzw. die histologische Gewebsuntersuchung. In sehr schwierigen Fällen kann eine Biopsie u.U. trotzdem notwendig sein bzw. eine Indikation zur Operation durch die Untersuchung gestellt werden. Die konfokale Mikroskopie stellt somit eine Zusatzuntersuchung dar, die aktuell nur von wenigen spezialisierten Kliniken und Praxen in Deutschland angewendet wird.

Autorin: Dr. med. Martina Ulrich, Hautarzt/ Dermatologe

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