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Sonnenbrand vorbeugen – So schützen Sie sich richtig

Sonnenbrand vorbeugen

Sommer, Sonne, Strand und Meer – gerade in der Urlaubssaison steigt die Vorfreude auf lange Aufenthalte an der frischen Luft und ausgiebige Sonnenbäder, um die Seele baumeln zu lassen. Dabei ist der richtige Schutz vor der erhöhten Sonnenstrahlung unglaublich wichtig. Denn nur so kann ein Sonnenbrand und ernsthafte Spätfolgen wie zum Beispiel Hautkrebs vermieden werden.

Wir erklären Ihnen mit welchen Maßnahmen Sie einen Sonnenbrand vermeiden und das Sonnenbad unbeschwert genießen können. 

Die Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels

Bei der Wahl eines geeigneten Sonnenschutzmittels sind drei Angaben entscheidend:

  1. Der Lichtschutzfaktor (LSF)
  2. ein vorhandener Schutz vor UVB- und UVA-Strahlung
  3. sowie eine vorhandene Wasserfestigkeit.

Der Lichtschutzfaktor bildet dabei das wichtigste Kriterium. Er gibt an, wie viel mal länger Sie sich nach Anwendung des Sonnenschutzmittels der Sonne aussetzen können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Grundlage der Berechnung ist die individuelle Eigenschutzzeit, die je nach Hauttyp und Alter variiert. In der Europäischen Union sind Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 5 und 50+ zugelassen.

Der UV-Index zur Risikoeinschätzung

Der UV-Index (UVI) ist eine international genormte Einheit mit Werten zwischen 1–12. Er gibt Auskunft über die höchste sonnenbrandwirksame Stärke der Sonnenstrahlung, die im Verlauf des Tages erreicht werden kann. Er ist abhängig von Bewölkung, dem Sonnenstand, der Dicke der Ozonschicht und der Höhe ihres Aufenthaltsortes. Je höher der UVI desto höher ist die Sonnenbrandgefahr. Ab einem Wert von fünf sollten unbedingt Schutzmaßnahmen in Form von Sonnencreme und entsprechender Kleidung getroffen werden. Auskünfte über den aktuellen UV-Index erteilen der Deutsche Wetterdienst oder aktuelle Wettervorhersagen der jeweiligen Urlaubsregionen.

Richtig Eincremen

Nur bei richtiger Anwendung können Sonnenschutzmittel ihre volle Wirkung entfalten. Drei Dinge sind dabei wichtig:

  1. Tragen Sie den Sonnenschutz unbedingt 15-30 Minuten vor dem ersten Sonnenkontakt auf.
  2. Verwenden Sie eine ausreichend große Menge von etwa 40 Milliliter pro Anwendung. Eine Standardpackung mit 150-200 Milliliter reicht so für maximal fünf Anwendungen.Vergessen Sie sogenannte Sonnenterrassen wie Nasen, Ohren, Dekolleté und Fußrücken nicht.
  3. Cremen Sie sich mindestens alle zwei Stunden erneut ein, unbedingt auch nachdem Sie gebadet oder stark geschwitzt haben.

Vermeiden Sie die Mittagssonne

Zwischen 12.00 und 15.00 Uhr ist die Sonneneinstrahlung am stärksten. Vermeiden Sie den Sonnenkontakt in dieser Zeit und halten Sie sich lieber im Schatten oder in Gebäuden auf.

Die richtige Bekleidung

Auch wenn sommerliche Temperaturen zu möglichst knapper Bekleidung einladen, bieten Textilien neben dem Auftragen von Sonnenschutzmitteln den besten Schutz vor gefährlicher UV Strahlung.

Grundsätzlich hilft Kleidung. Die Schutzwirkung hängt allerdings von der Dichte und Beschaffenheit des Gewebes ab. Generell gilt: je dunkler die Farbe des Kleidungsstückes ist und je weniger sichtbares Licht durchscheint, desto größer ist der Sonnenschutz.

Polyester und Polyestermischungen bieten in der Regel einen besseren Sonnenschutz als andere Faserarten, wie beispielsweise Baumwolle. Dehnung und Nässe können den Sonnenschutz deutlich verringern.

Vergessen Sie den Sonnenhut oder die Schirmmütze nicht!

Schützen Sie Ihre Augen

Bereits ein ungeschützter Blick von nur wenigen Sekunden in die Sonne kann unwiderrufliche Schäden an Horn- und Netzhaut hervorrufen. Eine geeignete Sonnenbrille absorbiert schädliche UV-Strahlung und bewahrt Ihre Augen dadurch vor Schäden. Achten Sie beim Kauf einer Brille auf das europäische CE-Prüfkennzeichen, welches nachweist, dass das Modell den gängigen EU-Standards entspricht. Lassen Sie ihre Brille im Zweifelsfall bei einem Optiker auf ihre Schutzfunktion prüfen oder lassen Sie sich am Besten gleich vor dem Kauf fachgerecht von einem Augenoptiker beraten.

Besonderer Schutz bei reflektiertem Licht

Licht, dass durch veränderte Oberflächenstrukturen, wie zum Beispiel Schnee, Wasser oder Sand reflektiert wird, erhöht die Sonneneinstrahlung. Denken Sie daran, Ihre Augen und Ihre Haut besonders zu schützen, wenn Sie am Strand, auf dem Wasser, beim Skifahren oder zum Wandern in den Bergen sind.

Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten

Viele gängige Medikamente führen zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut, was in Verbindung mit Sonnenstrahlung sehr schnell Rötungen, Blasenbildung und Pigmentstörungen der Haut hervorrufen kann.

Sollten Sie in den Sommermonaten oder im Urlaub Medikamente einnehmen, informieren Sie sich im Vorfeld unbedingt bei Ihrem Arzt oder Apotheker über mögliche Wirkungsweisen.

Hierzu gehören zum Beispiel einige Antibiotika, Schmerzmittel sowie Medikamente gegen Epilepsie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Malaria.

Sonnenschutz durch Nahrungsergänzungsmittel?

Einige Nahrungsergänzungsmittel, die zum Beispiel Beta-Carotin oder weitere Inhaltsstoffe wie die Vitamine A, C, E, Lycopin oder Polyphenole enthalten, werben mit einem natürlichen Sonnenschutz von innen.

Die enthaltenen Wirkstoffe sorgen für ein gesundes Hautbild und wirken als Radikalfänger in den Zellen. Sie bereiten die Haut auf den durch UV-Strahlung verursachten Zellstress vor, wodurch ein maximaler Lichtschutzfaktor von zwei bis drei erreicht werden kann.

Die Einnahme entsprechender Präparate kann das Eincremen mit einem Sonnenschutzmittel mit geeignetem Lichtschutzfaktor daher nicht ersetzen, sondern höchstens ergänzen.

Mit den richtigen Vorkehrungen lässt sich die Sonne also ganz unbeschwert genießen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen erholsame Urlaubstage und viel Freude an der frischen Luft.

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