Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Wer sicher an sein Urlaubsziel kommen möchte sollte versuchen sich vor der Reisekrankheit zu schützen. Eine Reisekrankheit ist die Reaktion des Körpers auf ungewohnte Bewegungen und Beschleunigungen in Verkehrsmitteln. Mit unseren einfachen Tipps können Sie die Reisekrankheit umgehen und gut in den Urlaub starten.
Ursachen
Eine Reisekrankheit (medizinisch: Kinetose) entsteht, indem die Sinnesorgane unterschiedliche Eindrücke über die Bewegung erhalten: bei einer Autofahrt z.B. melden die Augen dem Gehirn, dass sich der Körper im Raum bewegt während das Gleichgewichtsorgan jedoch keine Erschütterungen oder Beschleunigungen wahrnimmt. Die widersprüchlichen Informationen bringen das vegetative Nervensystem, das für die unbewusste Organsteuerung zuständig ist, durcheinander. Der Körper reagiert darauf wie auf eine Vergiftung und versucht, die vermeintlichen Giftstoffe auszuscheiden, z.B. durch Übelkeit und Erbrechen. Die Reisekrankheit ist daher keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern ein Schutzmechanismus des Körpers.
Symptome
Zu den typischen Symptomen der Reisekrankheit gehören:
- Unwohlsein
- Frösteln
- kalter Schweiß
- Druck in der Magengegend
- Blässe im Gesicht
- Verlangsamte Reaktionen
- Abgeschlagenheit
- Müdigkeit
- Schläfrigkeit
- Erbrechen
- Reduktion der Magen-Darm-Funktion
- Dehydrierung
Die Symptome verschwinden meist sobald die Bewegung aufhört. In wenigen Fällen können sie bis zu drei Tage andauern.
Das hilft vorbeugend
- Ernährung. Verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee und Milchprodukte, trinken Sie stattdessen ausreichend Wasser. Achten Sie auf eine leichte und fettarme Kost. Fahren Sie nicht mit zu vollem oder leerem Magen los.
- Entspannung. Versuchen Sie sich während der Reise bewusst zu entspannen: durch progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Oder hören Sie ihre Lieblingsmusik über Kopfhörer. Gegen laute Geräusche können Sie Ohrstöpsel verwenden. Treten Sie Ihre Reise gut ausgeschlafen an. Auch ein Nickerchen zwischendurch kann helfen, so verschläft man einen Großteil der Reise. Tragen Sie bequeme Kleidung.
- Gerüche. Umgehen Sie starke Gerüche wie die von Essen, Diesel oder Fäkalien.
- Lesen. Verzichten Sie auf Lesen, Handarbeiten oder Spiele während der Reise und versuchen Sie den Kopf aufrecht zu halten oder sich möglichst einen ruhigen Blickpunkt in der Ferne zu suchen.
- Hausmittel. Ingwer, in Form von Tee oder Kapseln aus der Apotheke, wirkt beruhigend auf den Brechreiz und lindert Symptome wie Schwindel und kalten Schweiß.
- Medikamente. Spezielle Medikamente gegen Reisekrankheit (sogenannte Antiemetika) wirken gegen Brechreiz und Übelkeit und können vorbeugend oder bei Bedarf eingenommen werden.
- Sorgen Sie immer wieder für Frischluft.
Das hilft bei Autofahrten
Wenn Sie nicht selber fahren, versuchen Sie auf den Vordersitz zu sitzen und Ihren Blick auf einen festen Punkt am Horizont zu richten. Lehnen Sie sich zurück und stützen Sie Ihren Kopf ab, damit dieser sich nicht zu sehr hin- und her bewegt. Lenken Sie sich durch Gespräche ab, machen Sie regelmäßig Pausen und schnappen Sie frische Luft, hören Sie Musik, machen Sie ein Nickerchen.
Das hilft bei Zug- und Busreisen
Wenn Sie im Bus reisen, dann setzen Sie sich möglichst weit nach vorne. Günstig ist, wenn Sie freie Sicht durch die Frontscheibe haben. Versuchen Sie im Zug in Fahrtrichtung zu sitzen. Suchen Sie auch hier einen festen Punkt am Horizont. Blicke auf die nähere, rasch vorbeiziehende Landschaft führen zur Auslösung der Reisekrankheit. Laufen Sie häufiger im Gang auf und ab.
Das hilft bei Schiffsreisen
Halten Sie sich möglichst im Mittelteil des Schiffes auf. Je tiefer die Kabine liegt, desto geringer ist der Wellengang. Auf Deck kriegen Sie frische Luft und können sich bewegen. Suchen Sie sich auch hier einen festen Punkt am Horizont. Wenn Sie sich bei Seekrankheit flach auf den Rücken legen und die Augen schließen werden optische Wahrnehmungen und Reize ausgeschlossen und so die Symptome gelindert.
Das hilft bei Flugzeugreisen
Versuchen Sie möglichst am Mittelgang im vorderen Teil des Flugzeugs oder über den Tragflächen zu sitzen.
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