Mundgeruch zu haben ist ähnlich wie wenn man einen Partner hat, der fremdgeht. Sie sind wahrscheinlich der Allerletzte, der davon erfährt.
Schmunzeln Sie schon? Das liegt wahrscheinlich daran, dass Sie davon ausgehen, dass Sie selbst nicht betroffen sind. Das tun wir ja alle. Fakt ist jedoch, dass mindestens ein Viertel der Bevölkerung unter Mundgeruch leidet… unbewusst. Also, lesen Sie vielleicht sicherheitshalber mal weiter.
Was ist Mundgeruch?
Hiermit ist der gelegentliche Nebeneffekt von Knoblauch, Bier oder sogar Zigaretten nicht gemeint. In 90 Prozent der Fälle handelt es sich bei Mundgeruch um Störungen im Mund-, Nasen- und Rachenraum. Die Ursachen sind unterschiedlich und überraschend zugleich.
1. Ein Hilfsmittel wird zu Last
In 10 Prozent der Fälle leiden Menschen unter Mundgeruch, weil dies eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente ist oder, weil systemische Gesundheitsbeschwerden vorliegen. Medikamente führen häufig zu Mundgeruch, wenn sie den Mund austrocknen. Der geringe Speichelfluss kann die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen. Diese Mikroorganismen in der Mundhöhle produzieren wiederum vermehrt stinkende Schwefelverbindungen. Antidepressiva, Blutdrucksenker oder Appetitzügler haben oft Mundtrockenheit als Nebenwirkung.
2. Verzichten Sie auf Zahnseide? Daran könnte es auch liegen!
Nicht entfernte Essensreste könnten in den Zahnzwischenräumen zersetzen und letztendlich Bakterien anlocken, die Ihrem Atem einen schlechten Geruch verpassen. Auch Zahnfleischentzündungen oder Karies in den Zähnen können Auslöser sein. Die gute Nachricht ist aber, dass jeder Zahnarzt dies bei einer Kontrolle feststellen, und zum Glück auch beheben kann.
3. Eiweiß: Toll für die Muskeln, nicht so schön für den Atem
Bei Mundgeruch gibt es meist anaerobe (ohne Sauerstoff lebende) Bakterien im Rachen- und Mundbereich, die sich langsam vermehren. Sie lauern in den Zahnfleischtaschen, in den Zahnnebenräumen und im hinteren Teil der Zunge. Sogar Zahnfüllungen und Zahnfleisch können sie beherbergen.
Diese Bakterien verspeisen gerne die Reste einer eiweißreichen Nahrung (darunter: Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier), die nach dem Essen noch zwischen den Zähnen übrig bleiben. Das bedeutet: je mehr Eiweiß den Bakterien zur Verfügung steht, umso schneller können sich die bösen Bakterien multiplizieren. Je mehr Bakterien sich ernähren können, umso mehr Ausscheidungen dieser Bakterien gibt es. Diese Ausscheidungen (flüchtige Schwefelverbindungen) sind die Täter, die dem Atem seinen fauligen Geruch verleihen.
4. Mundspülung werden Sie nicht retten können
Zwar würden ganz starke Mundspülungen die unerwünschten Bakterien töten aber leider wären die “guten” aeroben Bakterien gleichermaßen davon betroffen. Diese sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Mundflora. Und, wenn man seine Lebensgewohnheiten nicht langfristig ändert, bzw. wenn die Mundspülung wieder abgesetzt wird, dann erholen sich auch die Bakterien wieder. In der Regel kommen die Bösen zuerst und ersticken die Ansiedlung der Erwünschten. Im Endeffekt kommt der Mundgeruch stärker als je zuvor zurück.
Was hilft also?
An einer professionellen Zahnreinigung kommen Sie nicht vorbei. Nur so kann jeder Bereich des Mundes untersucht und eventuelle Problemstellen behandelt werden. Arzttermine.de könnte Ihnen bei der Terminsuche behilflich sein.
Außerdem sollten Sie Ihre Zahnhygiene gründlich überprüfen. Nutzen Sie eine weiche Zahnbürste (egal ob elektrisch oder manuell), Zahnseide und vermeiden Sie Mundspülungen mit hohen synthetischen Bestandteilen. Viele Naturkosmetikprodukte erhalten Kräuter, die wirksam gegen Mundgeruch sind.