Sind E-Zigaretten wirklich gesünder?

0
Sind E-Zigaretten gesünder?

Dass das Rauchen schädlich für die Gesundheit ist, ist uns allen bekannt. Alleine im Jahr 2013 starben 121.000 Menschen in Deutschland an seinen Folgen. Das entspricht 13,5 Prozent aller Todesfälle im Lande. In den USA verursacht das Rauchen mehr Tode als HIV, Drogen- und Alkoholmissbrauch und Verkehrsunfälle zusammen. Es sind sogar mehr Menschen an den Folgen des Rauchens gestorben, als Soldaten in amerikanischen Kriegen gefallen sind. Es ist also keine Überraschung, dass die Alternative, die in den letzten Jahren zum Trend wurde, so willkommen geheißen wird. E-Zigaretten sollen gesünder sein und allgemein angenehmer für alle, die einen Raum mit Rauchern teilen müssen.

Andererseits werden die kleinen Dampfmaschinen auch als neuer Weg gesehen, jugendliche nikotinabhängig zu machen. Da E-Zigaretten so neu sind, gibt es keine Langzeitstudien, die ihre Sicherheit endgültig – über mehrere Jahrzehnte hinweg – bestätigen können. Was passiert also wirklich beim Rauchen einer E-Zigarette und sind sie tatsächlich schonender für die Gesundheit als konventionelle Zigaretten?

Wissenschaftler sind (mehr oder weniger) dafür

In einem 200-seitigen Bericht des Royal College of Physicians in London bekennen sich die Ärzte als zurückhaltende Befürworter von E-Zigaretten (zumindest im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten). Demnach seien die modernen Zigaretten eine Gelegenheit, die Schäden des Rauchens deutlich zu reduzieren. Sie sollen nur 5 Prozent des Schadens von normalem Rauchen anrichten.

Was passiert also beim Rauchen von E-Zigaretten?

Bei einer offline-Zigarette werden Papier und Tabak verbrannt – die Übeltäter der ganzen Geschichte. Diese Verbrennung ist verantwortlich für den Ausstoß verschiedener Stoffe wie Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide und Schwefeloxid, die dadurch in die Lungen kommen. E-Zigaretten können durch ihren Dampfmechanismus ohne diese Stoffe auskommen. Stattdessen ist Propylenglycol die Basis, die das Nikotin trägt. Während des Rauchvorgangs wird die Flüssigkeit aufgewärmt und zerstäubt. Die Propylenglycol-Partikel werden dann mit Nikotin verkuppelt und mit dem Dampf eingeatmet. Forscher sind sich allerdings nicht einig, was die Langzeitwirkung dieser Trägerstoff-Mischung ist.

Arzttermine.de Online Termine buchen

Ist das gefährlich?

Das deutsche Krebsforschungszentrum hat bereits 2014 bei der Debatte über E-Zigaretten Stellung genommen. Demnach seien E-Zigaretten weniger schädlich und könnten wahrscheinlich das Gesundheitsrisiko reduzieren. Sie haben jedoch auch hinzugefügt, dass die Langzeitfolgen noch unklar sind. Ferner ist Nikotin eine Substanz, die nachweislich süchtig macht und möglicherweise krebserregend ist. Insofern können sie E-Zigaretten nicht als risikofrei bezeichnen.

Auch die Raucher-info Homepage klärt über die Risiken der E-Zigaretten auf. Laut der Seite, die vom Bundesministerium für gesundheitliche Aufklärung geführt wird, sind folgende Kurzzeitfolgen mit E-Zigaretten in Verbindung gebracht worden:

  • ausgeprägte Einengung der Atemwege
  • Absinken des Stickoxids in der ausgeatmeten Luft, dies weist auf Entzündungsvorgänge in den Bronchien hin
  • Reizungen des Rachens und des Mundraums
  • trockener Husten

Die Risiken für Nicht-Raucher?

Problematisch finden Kritiker vor allem die Verharmlosung des Rauchens, die durch den Kontakt mit E-Zigarettenrauchern entsteht. Der aromatisierte Dampf riecht angenehm und sogar verlockend, was vor allem für junge Menschen zur Versuchung werden kann.

Des Weiteren können beim Erhitzen der Flüssigkeiten immer noch schädliche Substanzen freigesetzt werden. Diesen Prozess beschrieb Katrin Schaller, Biologin in der Stabsstelle für Krebsvorbeugung am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, dem Deutschlandrundfunk. „Beim Erhitzen der Liquide entstehen zum Teil krebserzeugende Substanzen wie zum Beispiel Formaldehyd, Acetaldehyd. Die Mengen sind geringer als im Tabakrauch. Aber bei krebserzeugenden Substanzen, insbesondere wenn es sich um solche Gemische handelt, gibt es keinen Wert, unterhalb dessen die als unbedenklich bezeichnet werden können.“

Fazit:

E-Zigaretten sind nach jedem Kriterium weniger schädlich als herkömmliche Varianten. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie gesund sind. Die einzige, gesunde Alternative zu Zigaretten ist immer noch keine Zigaretten.

 

Keine Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel