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Verstopfung: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Verstopfung behandeln

Wenn das „große Geschäft“ auf sich warten lässt, wird es schnell unangenehm: Eine Verstopfung wird meist begleitet von Blähungen, Bauchschmerzen, einem Völlegefühl und zuweilen auch von Übelkeit. Wie lässt sich das Problem akut lösen und was beugt Obstipation nachhaltig vor?

Ursachen von Verstopfung

Hier unterscheiden Mediziner verschiedene Formen der Verstopfung:

  1. Bei einer situativen Verstopfung wird die Verdauung akut aus dem Takt gebracht. Verantwortlich dafür kann zum Beispiel eine Operation mit anschließender Bettlägerigkeit sein. Auch eine Flugreise mit Zeitverschiebung und langem Sitzen, Schichtarbeit oder akute Stressbelastungen bremsen die Darmtätigkeit und stören die innere Uhr, welche auch die Verdauung steuert.
  2. Chronische Verstopfungen treten auf, wenn Betroffene gewohnheitsmäßig zu wenig Ballaststoffe mit der Ernährung aufnehmen. Hier fehlt es dem Darminhalt an Masse, sodass er nicht ausreicht, um durch Druck die Peristaltik anzuregen und die Darmentleerung zu beschleunigen. Hinzu kommt in vielen Fällen ein Flüssigkeitsmangel durch eine geringe tägliche Trinkmenge. Diese Form der Verstopfung trifft häufig unter Senioren auf, deren Durstgefühl und Appetit im Alter geringer werden.
  3. Habituelle Verstopfungen entwickeln sich, wenn Betroffene in einem arbeitsreichen Alltag keine Gelegenheit sehen, sich Zeit für den Stuhlgang zu nehmen, und ihn dann aktiv unterdrücken. Bei Kindern kann die Verstopfung zur Gewohnheit werden, wenn sie den Stuhlgang als schmerzhaft empfinden. Harter Stuhl und ein wunder Windelbereich sind hier häufige Gründe für Beschwerden und das habituelle Einhalten.
  4. Körperliche Ursachen für eine Verstopfung liegen bei chronischen Darmkrankheiten vor. Auch bestimmte Medikamente oder Hormonstörungen (z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion) können Darmträgheit hervorrufen. Während einer Schwangerschaft nimmt der Uterus im Bauchraum so viel Platz ein, dass er die Darmtätigkeit deutlich einschränken kann.

Kurzzeitige Verstopfungen sind bei vielen Menschen ganz normal. Dauert eine solche Phase jedoch länger als 5 Tage an, ist es besser, einen Arzt aufzusuchen. Dies gilt umso mehr, wenn mit der Obstipation auch noch weitere Symptome wie Bauchkrämpfe, Erbrechen oder Blut im Stuhl auftreten.

Was kann man gegen Verstopfung tun?

Je nach Ursache und akuter Ausprägung der Verstopfung, stehen Betroffenen unterschiedliche Hilfsmittel zur Auswahl:

Die richtige Ernährung

Eine Kost, die den Darm in Bewegung hält, liefert vor allem pflanzliche Ballaststoffe. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie frisches Obst und Gemüse sollten daher täglich auf dem Speiseplan stehen. Als Nothelfer gelten Flohsamenschalen, Leinsamen und Trockenfrüchte – wobei alles mit reichlich Flüssigkeit kombiniert werden muss. Nur wer mindestens zwei, eher drei Liter Wasser am Tag trinkt, stellt sicher, dass die Ballaststoffe im Darm gut aufquellen und dem Darminhalt das nötige Volumen geben, das wiederum die Darmbewegung stimuliert. Viele Menschen finden mit der Zeit heraus, welches Lebensmittel bei akuter Verstopfung bei ihnen persönlich abführend wirkt. Das können etwa Sauermilchprodukte wie Joghurt und Kefir sein, Sauerkraut, Bitterschokolade oder Pflaumensaft.

Bewegung regt die Verdauung an

Wer nicht aus medizinischen Gründen Bettruhe einhalten muss, sollte einem Bewegungsprogramm bei Verdauungsstörungen oberste Priorität einräumen. Denn Joggen, Radfahren und Schwimmen stärkt nicht nur den Kreislauf und die Sauerstoffaufnahme des Körpers, sondern hilft auch der Darm-Peristaltik auf die Sprünge.

Dabei müssen keine sportlichen Höchstleistungen erreicht werden – ein straffer Spaziergang durch die Natur genügt häufig, um Blockaden im Bauch zu lösen.

Noch besser ist es natürlich, ein regelmäßiges Bewegungs-Programm in den Alltag zu integrieren. Wer bei Regenwetter keine Lust auf Outdoor-Aktivitäten hat, kann dafür auch die Cardiogeräte im Fitness-Studio nutzen oder zuhause eine Yoga-Matte für Gymnastik-Übungen ausrollen. Eine ganz simple Übung ist das „Fahrradfahren“, bei dem man auf dem Rücken liegt, die Beine senkrecht zur Decke streckt und sie auf imaginären Fahrrad-Pedalen kreisen lässt.

Medikamente können helfen

Viele rezeptfreie Mittel gegen Verstopfung arbeiten mit einem osmotischen Prinzip. Wirkstoffe wie Laktulose, Macrogol oder Magnesiumsulfat ziehen Wasser in den Darm und weichen den Darminhalt auf. Reizend auf die Darmwand wirken dagegen synthetische Mittel wie Natriumpicosulfat oder pflanzliche Substanzen auf der Basis von Sennesblättern oder Rizinusöl. Diese Substanzen sollten bei chronischer Verstopfung nicht regelmäßig zum Einsatz kommen, weil der Darm sich an den Reiz gewöhnen kann und die Entleerung ohne Hilfe noch schlechter möglich wird.

Fazit: Verstopfung im Auge behalten

In den meisten Fällen hat Verstopfung keine organischen Ursachen, sondern entwickelt sich durch einen verdauungsfeindlichen Lebensstil. Sobald Betroffene ihr Ess-, Trink- und Bewegungsverhalten ändern, pendelt sich die Verdauung meist wieder in einen regelmäßigen Rhythmus ein.

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