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Neun Monate Schwangerschaft geprägt von Vorfreude aber auch von Verunsicherung. Wird alles gut laufen? Entwickelt sich unser Kind richtig? Wird es eine unproblematische Geburt? Fragen, die alle werdenden Eltern beschäftigen.
Sind diese Sorgen in Zeiten der Corona-Pandemie noch schwerwiegender zu bewerten?
Vor einigen Wochen sah es nach Entwarnung für Schwangere und Neugeborene aus. Erste epidemiologische Erkenntnisse aus China zeigten, dass Kinder im Vergleich zu Erwachsenen wesentlich seltener erkranken. Die Quote infizierte Kinder unter 10 Jahren lag nach diesen Ergebnissen bei unter einem Prozent (Jama: Wu & McCoogan, 2020).
Allerdings treten bei vielen Kindern, die das Covid-19 Virus in sich tragen oft keine oder schwächere Symptome auf. Da ein Arztbesuch oder gar Krankenhausaufenthalt nicht immer nötig ist, lassen sich über die Dunkelziffer an Infektionen bei Kindern nur Vermutungen anstellen (Science China Life Sciences: Hu et al., 2020).
Eine neue Welle der Unsicherheit kam Anfang April auf, als ein sechs Wochen alter Säugling mit Covid-19 Infektion in den USA starb.
Bisher ist aber klar, dass es sich im Vergleich zu infizierten Erwachsenen um Einzelfälle handelt. Durch die geringe Anzahl an Infektionen bei Kindern ist es schwer, zum jetzigen Zeitpunkt, verlässliche Aussagen zu treffen.
Gefahr einer Corona-Infektion in der Schwangerschaft
Eine Übertragung von Covid-19 einer schwangeren Infizierten auf ihr Kind durch den Mutterkuchen kann zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, wird von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe nach aktuellen Erkenntnissen jedoch als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Bisher gab es nur drei berichtete Einzelfälle aus Wuhan, bei denen die Mütter bereits ohne Covid-19 schwere Erkrankungen hatten, die das Immunsystem massiv überforderten (Jama: Zeng et al., 2020).
Bisher zeigten sich auch keine schweren Infektionsverläufe in der Schwangerschaft und Neugeborene wiesen keinerlei Symptome auf. Mögliche Fehlbildungen schließt die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe nach aktueller Lage und Erfahrung mit Corona-Viren komplett aus.
Risikovermeidung während der Geburt
Die Angst der werdenden Eltern vor einer Geburt im Krankenhaus ist derzeit absolut nachvollziehbar. Sein Kind dort zur Welt bringen, wo Covid-19 Patienten behandelt werden und viele Menschen aufeinandertreffen – ein unbehagliches Gefühl.
Doch die Arbeit auf den Geburtsstationen geht relativ normal weiter. Neben den grundlegenden hohen Hygienestandards und Vorsichtmaßnahmen, dürfen Väter aktuell bei der Geburt zwar dabei sein, müssen aber in vielen Krankenhäusern danach die Station verlassen.
Durch die Unsicherheit über ein Infektionsrisiko und die Trennung des Vaters von der frisch gebackenen Familie, entlassen sich Mutter und Kind oft früher aus dem Krankenhaus als empfohlen. Auch werden immer mehr Hausgeburten in Erwägung gezogen. Hausgeburten birgen jedoch wiederum eigene Risiken und Gefahren für Mutter und Kind. Es empfiehlt sich daher immer, seine Sorgen und Ängste mit der begleitenden Frauenärztin zu besprechen und gemeinsam eine Lösung zu finden, bei der die individuellen Risiken abgewogen werden.
Ärztliche Betreuung nach der Geburt
Die Vorsorgeuntersuchungen für Neugeborene sind zur Früherkennung von gesundheitlichen Probleme und schwerwiegenden Erkrankungen unerlässlich. Werden diese aktuell gemieden, um einem Infektionsrisiko mit Covid-19 vorzubeugen, können schlimmere Krankheiten wie z.B. Neugeborenengelbsucht oder Herzfehler unentdeckt bleiben.
Was können Sie tun bei Unsicherheiten und Sorgen in der Schwangerschaft?
Das Beste um Ihre Frage zu beantworten und Ängste zu mildern ist ein offenes Gespräch, sowohl in der Partnerschaft als auch mit dem entsprechenden Fachpersonal.
Reden Sie mit Ihrem jeweiligen Facharzt, Hebamme persönlich. Sollte dies derzeit nicht vor Ort möglich oder Ihnen das Risiko zu groß sein, nutzen Sie die neuen kostenlosen Möglichkeiten einer Online-Videosprechstunde wie z.B.: vimeeta.de
Wenn Ihr Geburtsvorbereitungskurs ausfällt oder Sie allgemeine Fragen an Hebammen haben, finden Sie z.B. hier online Unterstützung: kinderheldin.de
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