Das Internet war ursprünglich ein Werkzeug, das lediglich dazu dienen sollte, Kommunikation zwischen amerikanischen Wissenschaftlern über größere Entfernungen zu ermöglichen. Und das schon in den 50ern. Erst viel später, im Jahr 1989, kam der erste Browser. Entwickelt wurde er von Tim Berners-Lee, der ihn gleich das “WorldWideWeb” taufte. Damit konnte man die erste Website aufrufen. Was darauf stand? Bedienungsanleitungen für das WorldWideWeb natürlich (Nerds waren nie bekannt für ihre Kreativität).
Es würde Jahrzehnte dauern bis etwas spannendere Informationen auf diesen virtuellen Portalen erscheinen. Und noch länger bis diese Informationen halbwegs schön und übersichtlich präsentiert wurden. Von daher ist es wirklich kaum zu fassen, dass wir über diesen verzweigten Weg, den Moment in der Weltgeschichte nun erreicht haben. Heute nutzen ca. 3,4 Milliarden Menschen das Internet. Mehr als 80 Prozent von ihnen suchen und finden auf diesem Weg sogar Produkte und Dienstleistungen. Dementsprechend kann kein Unternehmen mehr auf einen Onlineauftritt verzichten. Auch Ärzte nicht.
In Anbetracht des großen Angebots stellt sich jedoch die Frage: Wie können sich Ärzte mittels ihrer Websites überhaupt von ihren Konkurrenten abheben?
Let’s talk about Text Baby
Das Schöne (und Schlechte) daran, dass die allgemeine Bevölkerung so internetaffin geworden ist, ist dass sie eine gute oder weniger anspruchsvolle Website umso schneller erkennen kann. Wir haben alle ein derart verschärftes Gespür für ansprechendes Design, intuitive Navigation und attraktive Bildsprache entwickelt, dass wir fast sofort von Seiten bouncen (wie es so schön in der Web-Programmiersprache heißt), wenn diese die Kriterien nicht erfüllen. Damit ist der Standard für jede Website gestiegen.
Aber bevor Nutzer überhaupt das Design einer Seite bewerten können, müssen sie erst einmal zu ihr finden. Hier kommt das allmächtige Google und die verbundene Kunst der SEO (Search Engine Optimization) ins Spiel. Durch SEO versucht man seine Seite auffindbarer zu machen, was viel komplizierter klingt als es ist.
SEO ist ein bisschen wie Schlangenbeschwörung: Beeindruckend, wenn es klappt. Tragisch, wenn es scheitert – zumal während des Lernprozesses einiges schief gehen kann. Insofern lohnt es sich, sich gründlich zu informieren, bevor man mit dem Texten anfängt. Was sind also die wichtigsten Punkte, die zu beachten sind?
Die Inhalte einer Seite müssen einige Kriterien erfüllen, um von Google gefunden zu werden. Das Wichtigste hierbei: Fokus. Wenn ein Nutzer eine Suchanfrage abgibt, greift Google nicht in Echtzeit auf das Internet zurück. Stattdessen durchforstet die Suchmaschine die eigene Datenbank. Sonst könnten es selbst die großen Server des Internetgiganten nicht schaffen, die relevantesten Seiten zu zeigen. Der Inhalt jeder individuellen Unterseite ist dabei entscheidend. Der Text darauf sollte auf EIN Thema beschränkt sein. Niemals sollte die ganze Website aus nur einer Seite bestehen.
Aktualität ist auch wichtig. Wenn Google merkt, dass eine Seite lange nicht gepflegt wurde rutscht sie automatisch in den Such-Rankings nach unten. Hinzu kommen sämtliche andere kleine Optimierungen, die sich je nach Google-Update ändern können. Nur sehr wenige können mit all den neuesten Trends mithalten. Infolge dessen sind ganze Industriezweige entstanden, um Firmen in diesem Zweikampf gegen Google zu unterstützen. Und im Zuge der Spezialisierung gibt es nun auch Unternehmen, die Arztpraxen bei der Optimierung von Texten helfen.
“Schön lächeln!”
Die zweite Säule eines verbesserten Internetauftritts ist die Bildebene. Fotos haben in den letzten 20 Jahren gleichzeitig an Wert verloren und gewonnen. Auf der einen Seite schätzen wir einzelne Aufnahmen weniger, weil es plötzlich so viele Fotos gibt (ca. 10 Prozent aller Fotos, die je gemacht wurden, sind in den letzten 12 Monaten entstanden.) Auf der anderen Seite sind gute Fotos wertvoller geworden, weil die Kultur immer mehr auf das Visuelle fixiert ist. Vor allem im Internet.
Artikel mit Fotos bekommen beispielsweise 94 Prozent mehr Klicks als solche ohne. Eine Pressemitteilung mit einem Foto oder Video bekommt 45 Prozent mehr Zuschauer. Und 67 Prozent der Menschen erachten die Qualität eines Fotos als “sehr wichtig”, wenn sie sich für ein Produkt entscheiden. Dieser Trend ist noch stärker unter Onlineshops zu beobachten: Hier finden Nutzer die Fotoqualität wichtiger als die Produktinformation (63 Prozent) und sogar die Bewertungen (53 Prozent), die ein Produkt begleiten.
Auf die Zusammensetzung von Bild und Text kommt es allerdings auch an. Es ist eine Kunst für sich, gut beleuchtete, ausdrucksstarke Fotos mit SEO optimierten Texten wirkungsvoll zu kombinieren. Verständlicherweise outsourcen also immer mehr Unternehmer diese Werbetätigkeit, damit sie sich auf ihre eigentliche Kernkompetenz konzentrieren können. Das gilt auch für den Gesundheitsbereich. Da immer mehr Patienten ihre Ärzte online suchen, lassen viele Ärzte ihre Website von Profis pflegen. Sie erkennen, dass wir in einem Internetzeitalter leben – und der Preis eines schlechten Onlineauftritts viel zu hoch geworden ist.
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