Allergien im Griff: Wie funktioniert die Allergie-Immuntherapie?

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Drei Spritzen mit Flüssigkeit stecken in einem roten Apfel.
© diana_pole - unsplash.com

Für Allergiker:innen ist die Vermeidung der Allergene oftmals eine der ersten Strategien zur Bekämpfung der Allergiesymptome. Doch das ist nicht immer möglich. Gerade bei einer Pollenallergie können die warmen Jahreszeiten zu einem Spießrutenlauf an der frischen Luft werden. Auch wenn die Symptome durch eine Vermeidungsstrategie in Schach gehalten werden können, kann der Leidensdruck von Betroffenen unverändert hoch sein.

Aus diesem Grund erwägen viele Allergiker:innen eine Allergen-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Doch was ist das genau? Wie funktioniert sie und wann ist eine solche Therapie ratsam? Dieser Artikel gibt eine kurze Erklärung, wie eine Allergie-Immuntherapie funktioniert und was dabei im Körper passiert. Anschließend werden die Nebenwirkungen beleuchtet sowie die Hyposensibilisierung im Vergleich mit anderen Therapieformen eingeordnet.

Allergie-Immuntherapie: Hyposensibilisierung verstehen

Bei einer Allergie reagiert der Organismus von Betroffenen überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt und bildet Antikörper, welche bei Kontakt mit dem Allergen aktiviert werden und die typischen Allergie-Symptome auslösen.

Die Allergie-Immuntherapie setzt dort an und regt das Immunsystem dazu an, gegenüber den körperfremden Stoffen „toleranter“ zu werden.

Dafür werden bei der Hyposensibilisierung sogenannte Therapie-Allergene verabreicht, die dem Körper dabei helfen sollen, die üblichen Abwehrreaktionen auf die Allergene zu dämpfen.

Eine vollständige Allergie-Immuntherapie dauert oftmals zwischen drei und fünf Jahren. Im Vergleich zu einer lebenslangen Therapie mit Antihistaminika und anderen symptomatisch wirkenden Medikamenten ist dies  jedoch eine vergleichsweise kurze Zeit.

Infrage kommt die Hyposensibilisierung insbesondere dann, wenn die Allergene nicht effektiv genug vermieden werden können und/oder Medikamente nicht ausreichend anschlagen. Die Therapie-Allergene können in Form von Tabletten oder Tropen verabreicht oder gespritzt werden. Die Hyposensibilisierung wird vor allem bei Pollenallergie eingesetzt, aber auch bei allergischen Reaktionen auf Schimmelpilze, Hausstaubmilben sowie Insektengifte. Sie ist für alle Patienten und Patientinnen geeignet, die älter als fünf Jahre alt sind.

Risiken und Nebenwirkungen der Hyposensibilisierung

Werden die Therapie-Allergene gespritzt, können an der Einstichstelle lokale allergische Reaktionen auftreten, wie beispielsweise Juckreiz, Rötung oder Schwellungen. Hautreaktionen sind die häufigste Nebenwirkung, während Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit eher selten auftreten. Auch allergische Allgemeinreaktionen wie Nesselsucht können vorkommen.

Werden Tabletten oder Tropfen eingenommen, so können Juckreiz und Schwellungen im Mundbereich auftreten. Zudem sind leichte allergische Symptome wie tränende Augen oder Niesattacken üblich. Auch Bauch- oder Kopfschmerzen sowie Müdigkeit werden manchmal als Nebenwirkung beobachtet. Diese lassen jedoch meist kurze Zeit nach Therapiebeginn nach.

Fazit: Ist die Hyposensibilisierung immer erfolgsversprechend?

Die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung kann von Person zu Person variieren. Während viele Menschen positive Ergebnisse sehen, gibt es auch Fälle, in denen die Behandlung weniger effektiv ist. Es ist wichtig, mit einem Facharzt oder einer Fachärztin zu sprechen, um zu bestimmen, ob die Hyposensibilisierung die richtige Behandlungsoption für Sie ist.

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