Strahlend weiße Zähne – das wünschen sich viele Menschen. Eine Behandlung beim Zahnarzt oder der Zahnärztin, wie das Bleaching, kann jedoch teuer und aufwendig sein. Einfacher geht es mit bestimmten Hausmitteln, denen nachgesagt wird, dass sie die Zähne auf natürliche Weise aufhellen und dabei unschöne Verfärbungen entfernen. Was wirklich dran ist an diesen Methoden und wie man sie am besten umsetzen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie kommt es zu Zahnverfärbungen?
Einige Nahrungs- und Genussmittel, zu denen in erster Linie Kaffee, Rotwein, Tee und Tabak gehören, sorgen dafür, dass Farbpartikel auf den Oberflächen der Zähne zurückbleiben. Ein Teil davon wandert im Laufe der Zeit in den Zahnschmelz, wo sie die gelblich-braunen Verfärbungen hervorrufen. Sind diese erstmal da, ist es schwer bis unmöglich, sie mit gründlicher Zahnpflege wieder zu entfernen.
Sogar bestimmte Medikamente können zur dauerhaften Verfärbung des Zahnschmelzes führen, was vor allem für Präparate gilt, die Eisen und Nitrate oder Chlorhexidin enthalten. Zuletzt genannter ist ein antibakterieller Wirkstoff, der in manchen Mundspülungen vorkommt.
Was passiert beim Bleaching?
Beim Power Bleaching gegen Zahnverfärbungen werden die dunklen Farbpigmente vom Zahnarzt oder einer Zahnärztin aufgehellt. Das geschieht mit speziellen Substanzen, die Carbamid oder Wasserstoffperoxid enthalten. Man kann es sich ähnlich wie beim Bleichen oder Blondieren der Haare vorstellen.
Je nachdem, welches Verfahren Anwendung findet, lassen sich verfärbte Zähne damit um bis zu acht Farbstufen heller machen. Entscheidend für das gewählte Verfahren sind die Ursache und das Ausmaß der Verfärbung. Man kann zwischen drei verschiedenen Methoden unterscheiden:
- Walking-Bleach-Technik: Dabei handelt es sich um eine interne Aufhellungstherapie. Zum Einsatz kommt sie bei Verfärbungen von Zähnen mit Wurzelfüllung. Dazu gibt der Zahnarzt oder die Zahnärztin das jeweilige Bleichmittel in den geöffneten Zahn. Danach müssen ein paar Tage vergehen, bis es zur gewünschten Aufhellung kommt. In der Zwischenzeit verschließt der Zahnarzt oder die Zahnärztin den geöffneten Zahn provisorisch.
- Office-Bleaching: Sind Verfärbungen von außen in den Zahn eingedrungen, wird häufig ein Office-Bleaching vorgenommen. Wie der Name vermuten lässt, wird dieser Bleichvorgang vollständig in der Zahnarztpraxis umgesetzt. Zuerst deckt der Zahnarzt oder die Zahnärztin das Zahnfleisch mithilfe eines Spanngummituches ab und trägt anschließend Bleichmittel von außen auf die Zähne auf. Dann muss dieses einige Zeit einwirken. Die Wirkung kann zusätzlich mit einer speziellen Lampe oder einem Laserlicht verstärkt werden. Eventuell müssen einige Durchgänge oder Sitzungen erfolgen, was von der jeweiligen Ausgangssituation und dem gewünschten Ergebnis abhängig ist.
- Home-Bleaching: Dabei kann der oder die Patient:in den Bleichvorgang der Zähne selbst zuhause vornehmen. Dazu muss in der Zahnarztpraxis zunächst eine passende Kunststoff-Zahnschiene angefertigt werden. Zuhause wird diese Schiene mit Bleichmittel gefüllt und je nach gewähltem Präparat für eine oder mehrere Stunden getragen. Die Dauer der Anwendung beträgt etwa 2 bis 6 Wochen, was vom gewünschten Ergebnis abhängig ist.
Mögliche Nebenwirkungen beim Bleaching
Obwohl Bleaching als effektiv und wirksam gilt, hat es auch ein paar Nachteile. Damit sind Nebenwirkungen gemeint, wie eine anschließend erhöhte Empfindlichkeit der Zahnhälse. Eventuell muss dann ein Fluorid-Gel zur Linderung aufgetragen oder die Tragedauer der Zahnschiene verkürzt werden. Wenn an Ihren Zähnen ein Bleaching durchgeführt wurde und Sie nun unter diesen oder anderen Nebenwirkungen leiden, sollten Sie zunächst immer den Zahnarzt oder die Zahnärztin aufsuchen, bevor Sie weitere Schritte unternehmen.
Alternativen zum Bleaching – gesunde Hausmittel
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, die durch Bleaching auftreten können, ist es möglich, dass Sie funktionierende Alternativen kennen. Sind Ihnen weiße Zähne wichtig, empfehlen wir Ihnen die hier genannten.
Zahnbürste und Zahnseide
Ein schönes Lächeln und weiße Zähne erreicht man am besten durch tägliche Mundhygiene. Durch die Verwendung von Zahnpasta werden Flecken von der Oberfläche der Zähne entfernt. Zusätzlich können aufhellende Zahnpasten hilfreich sein, weil sich in diesen stark schmirgelnde Putzkörperchen befinden, welche die Oberfläche der Zähne sanft abschleifen, ohne dass dabei ein Bleichen notwendig wäre.
Mit Zahnseide und Interdentalbürsten können Sie erfolgreich Plaque und Nahrungsreste entfernen, sodass sich diese gar nicht erst zu Zahnstein verhärten. Wichtig zu wissen ist, dass der Zahnschmelz mit zunehmendem Lebensalter immer dünner wird, sodass gelbliches Dentin hervorschimmert. Dann ist es leider nicht mehr möglich, die Zähne allein durch Zähneputzen stark aufzuhellen.
Aktivkohle
Durch Aktivkohle können Schmutz und Schadstoffe gebunden und auf diese Weise Ablagerungen von den Zahnoberflächen entfernt werden. Zu oft sollte man sie jedoch nicht verwenden, weil es durch ihre groben Partikel zu Beschädigungen des Zahnschmelzes kommen kann. Zahncreme, die Aktivkohle beinhaltet, ist eine schonende Alternative.
Leiden Sie unter empfindlichen Zähnen, sollten Sie jedoch auch damit vorsichtig sein. Dabei ist der Abrieb durch die Partikel zwar nicht so stark, bleibt aber dennoch vorhanden. Durch Aktivkohle werden oberflächliche Verschmutzungen von den Zähnen gerieben, sodass diese danach weißer erscheinen. Allerdings hält dieser Effekt nicht lange an, weshalb man das Putzen mit Aktivkohle ständig wiederholen muss.
Kurkuma
Kurkuma ist ein Gewürz, das zum Beispiel als Farbstoff verwendet wird. Es soll dazu dienen, die Zähne weißer erscheinen zu lassen und gleichzeitig den Mundraum gesünder machen. Bekannt ist Kurkuma für seine antibakterielle Wirkung. Dadurch lässt sich eine gesunde Mundflora sowie eine verbesserte Durchblutung des Zahnfleisches erzielen. Verantwortlich für das Aufhellen der Zähne ist der darin enthaltene Wirkstoff Curcumin.
Wenn Sie Ihre Zähne mithilfe von Kurkuma weißer machen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten: Kauen Sie entweder auf der rohen Kurkuma-Wurzel oder mischen Sie das gelbe Pulver mit einem der folgenden Öle:
- Sonnenblumenöl
- Sesamöl
- Kokosöl
Kein Backpulver oder Natron verwenden!
Ein sich hartnäckig haltender Mythos besagt, dass man Zähne mit Backpulver und Natron natürlich aufhellen kann. Dies ist jedoch so nicht richtig und kann sogar zu ernsten Problemen an den Zähnen führen. Verantwortlich dafür ist Natriumhydrogencarbonat. Beim Putzen der Zähne schleift dieses eine dünne Schicht des Zahnschmelzes ab. Dadurch wirken die Zähne eventuell zunächst weißer. Zahnschmelz dient jedoch dem Schutz der Zähne, sodass es zum Problem werden kann, wenn dieser nicht mehr oder kaum noch vorhanden ist.
Wird der Schmelz auf diese Weise aufgeraut, können die Zähne sogar dunkler anstatt heller werden, weil sich Schmutz und Bakterien dann besser absetzen. Somit besteht letztlich ein erhöhtes Kariesrisiko.
Das Fazit: Weiße Zähne mit natürlichen Hausmitteln erzielen
Weiße Zähne sind etwas Schönes. Ein professionell durchgeführtes Bleaching ist jedoch nicht jedermanns Sache, weil es aufwendig ist und mit Nebenwirkungen einhergehen kann. Wenn ein Bleaching beim Zahnarzt für Sie nicht infrage kommt, Sie aber dennoch nicht auf strahlend helle Zähne verzichten möchten, sollten Sie es stattdessen mit einem bewährten Hausmittel versuchen. Neben Kurkuma und Aktivkohle sind es vor allem aufhellende Zahnpasten und Zahnseide, die einen Großteil des Effekts ausmachen.
Entscheiden Sie sich trotz möglicher Nebenwirkungen, wie erhöhter Empfindlichkeit der Zähne, dennoch für ein Bleaching, sollten Sie sich im Vorfeld gut damit auseinandersetzen, um das Risiko für Komplikationen zu verringern.