Die Entwicklung von Kindern dauert circa bis zum Alter von 19 Jahren an. Vor allem im ersten Jahr ist das Wachstum stark bemerkbar. Aber auch danach bildet sich die Muskulatur, Haut und Co. stetig weiter. Damit sich der Nachwuchs optimal entwickelt, benötigt er nicht nur eine gute Ernährung und wichtige Mineralstoffe, sondern auch regelmäßige ärztliche Untersuchungen. Um die motorischen Fähigkeiten zu schulen, sollten Kinder außerdem stets viel Bewegung ausüben. Die folgenden Tipps helfen Eltern und allen Interessierten dabei, die einzelnen Entwicklungsphasen ihrer Kinder besser zu verstehen und bestmöglich zu unterstützen.
So verläuft die kindliche Entwicklung bis zum sechsten Lebensjahr
Bereits im ersten Lebensjahr entwickeln sich Kinder besonders intensiv, vor allem in den Bereichen Wahrnehmung, Kognition, Sprache sowie Fein- und Grobmotorik. Bei einer optimalen Entwicklung können sie zum Beispiel innerhalb des ersten Lebensjahres einige Sekunden frei stehen oder etwa zwei Schritte an der Hand oder sogar allein bewältigen.
Auch die ersten feinmotorischen Fähigkeiten sind bereits ausgeprägt. So können gut entwickelte Kinder im ersten Lebensjahr beispielsweise mit dem Zeigefinger zeigen, Stifte in einer Faust halten oder sogar erste Striche kritzeln. Für Eltern ist dies eine aufregende Zeit, da die Entwicklungssprünge fast täglich sichtbar sind. Zudem ist das erste Lebensjahr äußerst herausfordernd, denn durch das Zahnen haben die Kleinen oft Schmerzen und schlafen unruhig.
Die U-Untersuchungen sollen mögliche Entwicklungsdefizite frühzeitig erkennbar machen
Um mögliche Fehlentwicklungen oder andere Gesundheitsstörungen frühzeitig zu erkennen und allen Kindern die Chance auf ein gesundes, langes Leben zu ermöglichen, sind in Deutschland U-Untersuchungen Pflicht. Insgesamt sind neun Termine bis zum fünften Lebensjahr angesetzt. Dabei ist die Vorsorge für Babys, Kleinkinder, Kinder im Grundschulalter und für Jugendliche unterteilt.
Die sogenannte U1 wird direkt nach der Geburt durchgeführt, die U2 nach dem dritten bis zehnten Lebenstag. Sind Babys circa vier bis fünf Wochen auf der Welt, folgt die U3. Die U4 wird zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat angesetzt. Danach folgen die U5 (im sechsten bis siebten Lebensmonat) und die U6 (zehnter bis zwölfter Lebensmonat).
Auch in den Folgejahren werden die Kinder in regelmäßigen Untersuchungen zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr bei ihrer Entwicklung begleitet. Dabei soll sichergestellt werden, dass motorische und andere Fähigkeiten passend zu ihrem Alter ausgeprägt sind. Darüber hinaus erhalten Eltern bei dem Untersuchungstermin auf Wunsch wertvolle Tipps, wie sie Kinder in den Entwicklungsphasen noch besser unterstützen und fördern können.
Das zweite Lebensjahr bringt große Fortschritte
Im zweiten Lebensjahr wird der Nachwuchs deutlich aktiver und kann schon einige Wörter sprechen. Außerdem lieben Kinder es in diesem Alter, Bauklötze aufeinanderzustapeln, erste Kletterversuche zu unternehmen und sich beim Entdecken der Welt auszuprobieren.
Eltern können ihre Kinder in dieser Zeit bestärken, sich selbst etwas zuzutrauen. Wer beispielsweise als helfende Hand im Notfall zur Seite steht, jedoch nicht aktiv beim Hochziehen auf die Couch hilft, motiviert und macht gleichzeitig Mut. Haben die Kleinen einmal das Erfolgserlebnis verspürt, nehmen sie ihren Körper ganz anders wahr und trauen sich auch künftig deutlich mehr zu. Beim Erlernen der Wörter können Eltern aktiver unterstützen, indem sie mit dem Nachwuchs reden oder Bücher vorlesen.
Im dritten Lebensjahr darf mehr gebastelt werden
Sind die Kinder älter als 36 Monate, weisen sie bereits deutlich mehr Sozialkompetenz, Selbstständigkeit und Feinmotorik auf. Statt grobmotorisch Bauklötze aufeinanderzustapeln, versuchen sie sich beispielsweise im Zusammenfügen von kleineren Lego- und Puzzleteilen oder möchten sich in ersten Bastelversuchen üben.
Eltern sind auch hier eine große Entwicklungshilfe. Gemeinsames Basteln oder Backen mit bunter Lebensmittelfarbe macht nicht nur Spaß und eignet sich, um Farbwörter zu lernen, sondern schult auch die Feinmotorik. In diesem Alter prägt sich auch die emotionale Entwicklung zunehmend aus. Deshalb lieben es die Kinder gerade jetzt, Dinge selbst zu erledigen und den Stolz auf das Geschaffte zu genießen.
Zahlen, Sprache und Co. sind im vierten Lebensjahr noch interessanter
Im vierten Lebensjahr macht der Nachwuchs optimalerweise einen weiteren großen Schritt in der Entwicklung. Kleinkinder können meist schon bis fünf oder weiter zählen und Bildinhalte besser erfassen und wiedergeben. Auch die Feinmotorik verbessert sich zunehmend, denn jetzt werden Dinge wie präzises Schneiden, Kleben und Leimen deutlich leichter bewerkstelligt.
Bei der Grobmotorik machen Kleinkinder im vierten Lebensjahr einen wichtigen Schritt, bei dem sie Erwachsene zusätzlich unterstützen können. Der Bewegungsdrang wird immer intensiver, was ideal für kleine Ausflüge auf dem Naturspielplatz, erste kurze Wanderungen sowie sportliche Aktivitäten (zum Beispiel mit dem Springseil) ist.
Ab dem fünften Lebensjahr werden immer häufiger Freundschaften geschlossen
Die soziale Kompetenz bei Kindern wird mit jedem Lebensjahr immer besser. Erwachsene sollten darauf achten, dass ihr Nachwuchs möglichst wenig (digitale) Medien nutzt. Stattdessen sollte der Kontakt zu echten Personen gesucht werden. Experten bzw. Expertinnen fanden heraus, dass sich frühzeitiger langer TV- oder Internetkonsum nachteilig auf die Entwicklung der Kinder auswirken kann. So können aufgrund dessen Konzentrationsstörungen oder andere Begleiterscheinungen entstehen.
Mit circa 5 Jahren beginnen Kinder, erste Freundschaften zu knüpfen. Erwachsene können hier ebenfalls Unterstützung leisten, indem sie Besuche von anderen Kindern zu Hause erlauben oder sich zu Spielverabredungen mit Freunden und Freundinnen aus dem Kindergarten treffen. Die Aktivität mit anderen hilft Kindern dabei, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern und die Vitalität zu steigern.
Spielen wird im sechsten Lebensjahr immer wichtiger
Haben Kinder das sechste Lebensjahr erreicht, sind sie, bei einer optimalen Förderung und Entwicklung, deutlich selbstbewusster. Kleine Aufgaben können nun schon allein bewältigt werden. Ihre erhöhte Aufmerksamkeitsspanne macht es außerdem möglich, sich nun auch mit anspruchsvollen Spielen und Aufgaben zu beschäftigen.
Damit der Nachwuchs die Freude, beispielsweise an ersten (vor-) schulischen Aufgaben, nicht verliert, sind Eltern gefragt. Sie können das Lernen spielerisch, mit Alltagsgegenständen oder pädagogischen Hilfsmitteln (unter anderem Lernbücher für Kinder), unterstützen. Die Sprach- und Zählförderung lässt sich ebenso gut in den Alltag integrieren. So können Erwachsene die Kinder um Unterstützung in der Küche beim Kochen oder Backen bitten. Dabei ist es Aufgabe des Nachwuchses, die verwendeten Zutaten zu benennen und die benötigte Anzahl zu bestimmen.