Wenn das Herz schneller schlägt, Sie sich rastlos fühlen und ständig unter Strom stehen, kann es sich um innere Unruhe handeln. Oft ist Stress der Auslöser, sodass entspannende Maßnahmen helfen können.
Was ist innere Unruhe?
Die meisten Menschen erleben im Laufe ihres Lebens einen Zustand von innerer Unruhe. Dieser steht in der Regel im Zusammenhang mit einem stressigen Erlebnis oder großem Leistungsdruck und vergeht mit der Zeit wieder. Wenn die innere Unruhe jedoch andauert oder regelmäßig wiederkommt, kann das eine große Belastung für die Betroffenen sein. Diese sollten unbedingt einen Arzt oder einer Ärztin aufsuchen, damit körperliche Ursachen und psychische Krankheiten ausgeschlossen werden können. Wenn allein der Stress dafür verantwortlich ist, können verschiedene Maßnahmen Linderung verschaffen.
Entspannungstechniken erlernen
Wenn der ganze Körper aufgrund von Stress verkrampft, versprechen verschiedene Entspannungstechniken Abhilfe. Die progressive Muskelentspannung wurde von Edmund Jacobsen entwickelt und wird heute zur Stressbewältigung eingesetzt. Der amerikanische Mediziner entdeckte, dass verspannte Muskeln und verschiedene Erkrankungen in Verbindung miteinander stehen können. Mithilfe einer bestimmten Technik sollen sich die Muskelverspannungen lösen, sodass auch der innere Stress verschwindet. Der oder die Betroffene soll einzelne Muskelpartien besonders stark anspannen und dann wieder entspannen. Das wird mehrfach wiederholt, bis eine spürbare Besserung eintritt. Wer diese Methode einmal erlernt hat, kann sie selbst zu Hause durchführen und immer wieder anwenden.
Yoga praktizieren
Yoga ist eine fernöstliche Philosophie, deren Wurzeln weit in die Zeit vor Christi zurückreicht. Durch die Bewegung und Atemübungen sollen sich Körper und Geist entspannen. In einer Studie der TU Chemnitz wurde die Wirksamkeit kombinierter Yoga-Übungen untersucht. Man fand heraus, dass sich Stress vor allem durch eine Kombination aus Yoga und Meditation verringern lässt. Es liegt also nahe, dass dies auch bei innerer Unruhe Erleichterung verschaffen kann. Yoga kann in der Gruppe oder allein praktiziert werden. Wer die Grundlagen beherrscht, muss nicht einmal einen Kurs besuchen, sondern kann stattdessen zu Hause auf der eigenen Matte die Übungen durchführen.
Schon innerhalb von nur 5 Minuten kann sich eine spürbare Stressreduktion einstellen.
Achtsamkeit üben
Bei Achtsamkeit geht es darum, das Hier und Jetzt wahrzunehmen, den Moment zu spüren und sich für einen Augenblick aus dem schnelllebigen Alltag auszuklinken. Auch dadurch lässt sich Stress gezielt reduzieren. Achtsamkeit kann auf verschiedene Arten ausgeübt werden, zum Beispiel mit folgenden Möglichkeiten:
- Achtsam essen: Jeden Bissen langsam kauen und im Mund zergehen lassen, dabei die Augen schließen und Geschmack und Textur des Essens genau wahrnehmen
- Barfuß in den Garten setzen und mit den Zehen das Gras oder die Erde spüren
- Das Smartphone weglegen, die Augen schließen und für ein paar Minuten nur den Geräuschen der Natur lauschen
- Spazieren gehen und sich bei jedem Schritt auf die Abrollbewegung und das Zusammenspiel der Muskeln konzentrieren
Regelmäßige Bewegung
Sport kann ebenfalls dabei helfen, Stress abzubauen und somit den Auslöser für innere Unruhe bekämpfen. Regelmäßige Bewegung wie Laufen gehen, Schwimmen, Radfahren oder Wandern sind ein guter Ausgleich. Besonders gut tut die Bewegung an der frischen Luft. Draußen bekommt der Körper mehr Sonne ab, was die körpereigene Vitamin-D-Bildung anregt.
Beruhigende Kräuter einnehmen
Es gibt eine Reihe von Arzneimitteln, die eine entspannende Wirkung auf den Körper haben. Sie können unterstützend zu den anderen Maßnahmen eingenommen werden. Oft liegen bewährte Heilpflanzen in Form von Tabletten oder Tropfen vor. Hilfreich sind zum Beispiel diese:
- Baldrian
- Passionsblume
- Melisse
Behandlung durch einen Arzt oder einer Ärztin
Nicht immer beruht innere Unruhe allein auf einem stressigen Alltag oder einer angespannten Lebenssituation. Es können zum Beispiel folgende medizinische Ursachen vorliegen:
- Diabetes
- Niedriger Blutdruck
- Schilddrüsenüberfunktion
- Lungenembolie
- Wechseljahre
Auch ein zu hoher Tabak- oder Koffeinkonsum kann innere Anspannung verursachen. Je nachdem, welche Ursache gegeben ist, ist eine andere Therapie sinnvoll. Geht die innere Unruhe mit Atemnot und Herzrasen einher, sollte immer sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.