Fühlen Sie sich in der letzten Zeit unerwartet schlapp und lustlos? Haben Sie ohne Grund auf einmal zugenommen? Wenn Sie diese Fragen mit “ja” beantworten können, leiden Sie eventuell an einer Schilddrüsenunterfunktion. Das wird erstmal eine starke Umstellung Ihres Ernährungsplans bedeuten, was zu Beginn sicherlich etwas anstrengend sein kann. Aber zum Glück gibt es nur ein paar einfache Prinzipien, die, wenn man sie befolgt, zu einem gesünderen Leben führen können.
Eine Schilddrüsenunterfunktion – Was ist das überhaupt?
Die Schilddrüse ist ein komplexes Organ, das bisher noch nicht abschließend von der Wissenschaft erforscht wurde. Sie produziert unter anderem zwei Hormone: Thyroxin und Trijodthyronin. Beide sind ausschlaggebend für einen gut funktionierenden Energiestoffwechsel, das Knochengerüst und viele weitere wichtige Aufgaben des Körpers.
Sollten diese Hormone fehlen – entweder, weil das Organ sie nicht mehr produziert oder weil es teilweise oder ganz entfernt wurde, müssen Medikamente diesen Mangel ausgleichen. Allerdings sollte dies unbedingt unter ärztlicher Aufsicht geschehen. Eine ausgewogene Ernährung ist jedoch immer eine gute Begleitung zur vom Arzt verschriebenen Behandlung.
Was sollte man lieber weglassen?
Betroffene sollten sich bemühen, einen konstanten Blutzuckerspiegel zu halten. Demzufolge sind Lebensmittel mit einem hohen Zuckeranteil zu vermeiden, denn sie verursachen extreme Höhen und Tiefen im Blutzucker. Darunter fallen süße Limonaden und Säfte, Süßigkeiten und Weißmehlprodukte. Auch auf manche Gemüsesorten muss verzichtet werden: Brokkoli, Grünkohl und Rosenkohl enthalten Enzyme, die bei einer bestimmten Form der Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis) die Schilddrüse belasten können.
Von einem übermäßigen Verzehr von Sojaprodukten ist auch abzuraten, denn diese können die Aktivität und Funktion der Schilddrüsenhormone deutlich einschränken.
Was sollte man regelmäßig zu sich nehmen?
Die Schilddrüse braucht Jod, um genügend Hormone zu bilden. Deswegen sollte es in jedem ausgeglichenen Speiseplan stark vertreten sein – ohne zu übertreiben natürlich. Gute Jodquellen sind sämtliche Fischarten sowie jodiertes Salz.
Selen- und Zinkmängel treten oft in Verbindung mit einer Schilddrüsenunterfunktion auf. Sorgen Sie also dafür, dass Sie ca. 30 bis 70 Mikrogramm Selen (enthalten in Fleisch, Fisch, Sesam, Gerste, Sonnenblumenkernen, Petersilie) und zwischen 7 und 11 Milligramm Zink täglich zu sich nehmen. Gute Quellen hierfür sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Fleisch, und Fisch.
Generell sollten natürliche Lebensmittel Vorrang haben, da eine zu große Einnahme von Selen zum Beispiel mit einem erhöhten Diabetesrisiko in Verbindung steht.
Was sollte man bei Hashimoto-Thyreoiditis beachten?
Hashimoto-Thyreoiditis wird von einer Autoimmunerkrankung herbeigeführt, deren Folge eine Entzündung der Schilddrüse ist. Symptome sind Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, Depressionen, ein Druckgefühl im Hals und Haarausfall.
Liegen diese Symptome vor, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen wird der Arzt eine Art Hashimoto Diät verschreiben.
Dabei handelt es sich um eine langfristige Ernährungsumstellung – nicht um rasche Abnehmtaktiken. Wichtig für diese Diät ist die Reduzierung von Kohlenhydraten. Stattdessen sollte man mehr Eiweiß zu sich zu nehmen. Selbst Obst und Gemüse müssen einzeln überprüft werden. Dazu sind viel Wasser, Kräuter und Früchtetee von Vorteil. Regelmäßiger Sport sollte am besten auch in den Alltag integriert werden.