Der Frühling ist wieder da. Sonnenschein, vorsommerliche Temperaturen, Fahrradtouren und Frühstück im Freien. Ein Traum! Für den Allergiker allerdings ein einziger Alptraum! Denn mit den ersten Sonnenstrahlen melden sich auch zahlreiche Allergien zurück. Die Augen jucken, die Nase läuft, schlafen, arbeiten und allein der Gang zum Bäcker sind eine einzige Qual. Allein an Heuschnupfen leidet in Deutschland jeder Sechste.
Was ist eine Allergie und was passiert dabei in meinem Körper?
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeit des Körpers gegenüber einzelnen, körperfremden Stoffen. Genauer gesagt ist eine Allergie allerdings eine Reaktion des Immunsystems. Hierbei hält das Abwehrsystem des Körpers harmlose Stoffe für gefährlich und wehrt sich dementsprechend dagegen – ähnlich wie bei Krankheitserregern.
Was tun bei Heuschnupfen-Symptomen? Weg mit den Straßenkleidern!
Heuschnupfen-Symptome werden durch Pollen in der Luft ausgelöst. Diese finden sich nicht nur in der Luft draußen, sondern auch in der Wohnung, den Kleidern, sogar in den Haaren. Ein erster kleiner Tipp zur Erleichterung: die strenge Trennung zwischen Haus- und Straßenkleidern. Wer an Heuschnupfen leidet, sollte beim (oder am besten noch vor) dem Betreten der Wohnung Schuhe und Kleider ausziehen. Die pollenlastige Straßenkleidung sollte am Besten in einem separaten Raum gelagert werden, keinesfalls im Schlafzimmer. Ist der Wohnraum begrenzt, kann das Badezimmer einfach zum Ankleidezimmer umfunktioniert werden. Wichtig hierbei ist allerdings, die Tür immer geschlossen zu halten.
Haare waschen!
Auch in den Haaren verfangen sich eine Vielzahl an Pollen. Um dies größtenteils zu verhindern, ist es ratsam, draußen eine Kopfbedeckung zu tragen. Eine Sonnenbrille schützt die Augen vor dem Blütenstaub. Sobald man wieder zuhause ist, sollte man allerdings umgehend die Haare waschen, um sie von den Pollen zu befreien und sie nicht zusätzlich in der Wohnung zu verteilen. Oft lohnt es sich, das vor dem Zubettgehen noch einmal zu wiederholen.
Nase und Atemwege feucht halten
Je trockener die Nase ist, desto größere Schwierigkeiten hat sie, Selbstreinigungsprozesse durchzuführen. Dadurch haftet Blütenstaub länger an den Schleimhäuten und Allergiesymptome fallen stärker aus. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Nase stets feucht zu halten und viel zu trinken. Auch das Rauchen (aktiv und passiv) trocknet die Atemwege aus. Darauf sollte in der Heuschnupfenzeit somit auch verzichtet werden. Vorsicht ist allerdings vor Nasensprays geboten! Diese können bei ständiger Verwendung schnell zur Abhängigkeit führen.
Pollenzeiten beobachten!
An verschiedenen Tageszeiten ist der Pollenflug unterschiedlich hoch. Heute gibt es zahlreiche Apps, die die genauen Pollenflugzeiten pro Pollenart und Standort angeben. Oft lohnt es sich, das im Auge zu behalten. Zum Beispiel beim Lüften der Wohnung ist es wichtig zu wissen, wann die Pollenkonzentration am geringsten ist. Auf dem Land ist das meistens zwischen 20 und 24 Uhr, in der Innenstadt zwischen 6 und 8 Uhr.
Regen reinigt die Luft!
Regenschauer, die mehr als 15 Minuten andauern, reinigen die Luft! Nutzen Sie die Zeit nach dem Schauer zum Lüften oder für einen unbeschwerten Spaziergang.
Allergien durch Gemüse
Viele Allergiker reagieren in der Heuschnupfenzeit auch auf Gemüse und Obst. Menschen, die allergisch auf Baumpollen reagieren, bereiten meist Stein- und Kernobst Probleme. Dazu gehören z.B. Apfel, Kirsche, Pfirsiche und Aprikose. Gräserallergien hingegen machen sich auch bei Hülsenfrüchte und Getreide bemerkbar. Unser Tipp: das Gemüse oder Obst entweder einfrieren oder erhitzen, um die Allergene abzutöten.
Den Heuschnupfen wegessen
Die Natur hält auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe bereit, die den Körper im Kampf gegen allergische Reaktionen unterstützt indem sie die Schleimhäute kräftigen und den Histamingehalt im Blut senken. Zu den wichtigsten Stoffen gehören:
- Vitamin C: z.B. in Orangen, Kiwi und Paprika
- Vitamin B6: z.B. in Haferflocken
- Zink: z.B. in Linsen und Vollkornprodukten
- Kalzium: z.B. in Milch und Sojaprodukte
Gehen Sie den Pollen aus dem Weg!
Besonders bei starken Allergien ist es hilfreich, sich über die Pollensaison in der Region zu informieren. Viele Allergiker planen Ihren Sommerurlaub in genau dieser Zeit, um dem Heuschnupfen so zu entgehen. Es lohnt sich die Pollensituation auch in der Entscheidung des Urlaubsortes mit einzubeziehen. Denn sie sollen die Zeit schließlich genießen.
Pollennetze am Fenster
Die Wohnung absolut pollenfrei zu halten ist praktisch unmöglich. Allerdings kann es sich lohnen, bestimmte Zimmer der Wohnung, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, durchgehend geschlossen zu halten, um den Pollenflug aus anderen Zimmern zu verhindern. Zusätzlich kann am Fenster ein sogenanntes Pollenschutzgitter am Fenster angebracht werden. Die gibt es meist pünktlich zur Pollensaison im Supermarkt zu kaufen.
Hyposensibilisierung
Bei starken Allergien ist es ratsam, über eine Hyposensibilisierung nachzudenken. Besonders wenn die Allergie auf die Lungen schlägt, ist eine solche Therapie notwendig, um Asthma-Erkrankungen zu vermeiden. Bei der Hyposensibilisierung handelt es sich um einen langfristigen Therapieansatz. Der Grundgedanke ist hierbei, den Organismus über einen längeren Zeitraum immer wieder mit der allergieauslösenden Substanz in Verbindung zu bringen und ihn somit daran zu gewöhnen. Der zeitliche Aufwand ist groß, der Nutzen allerdings auch. Allergie-Symptome werden nicht nur gelindert, sondern verschwinden oft sogar komplett.
Was sind Ihre Erfahrungen mit Heuschnupfen? Haben Sie ein paar hilfreiche Tipps für uns? Schreiben Sie uns, wir möchten von Ihnen hören!