Zwischen 30 und 40 Prozent der Bevölkerung leidet unter schmerzempfindlichen Zähnen. Dieser Zustand, von Zahnärzten bekannt als “Dentinhypersensibilität”, beschreibt eine Situation, in der die Zähne übermäßig auf Reize wie Hitze, Kälte, Süßes usw. reagieren. Diese Empfindlichkeit entsteht durch Schäden am Zahnschmelz und freiliegende Zahnhälse.
In beiden Fällen ist das Problem darauf zurückzuführen, dass ein Teil des Zahnes offen liegt – weswegen jede Berührung als Schmerz registriert wird. Kleine freiliegende Kanäle (Dentintubuli) ziehen sich durch Zahnbein (Dentin), Nerven und Gefäße. Normalerweise sind gesunde Zähne von einer Zahnschmelzschicht bedeckt und im unteren Zahnbereich von Zahnfleisch umhüllt. Sollte diese jedoch beschädigt sein, gibt es keinen Schutz gegen äußerliche Einflüsse – Schmerzen sind die Folge.
Ursachen
Ursache für überempfindliche Zähne kann im Grunde alles sein, was den Zahnschmelz angreift bzw. beschädigt. Dazu gehört eine zu harte Zahnbürste, Zahncremes mit abrasiven Partikeln oder sogar eine falsche Zahnputztechnik – ein straffe links-rechts- anstatt kreisender Bewegung. Selbst das Putzen direkt nach dem Essen oder Trinken ist ein Feind für den Zahnschmelz.
Ferner führt der Konsum von säurehaltigen Getränken und Lebensmitteln auf Dauer zu einer Abnutzung des Zahnschmelzes. Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Parodontose (Zahnbettentzündung) trägt ebenso zur Rückbildung des Zahnfleisches und Offenlegung der empfindlichen Zahnhälse bei. Knirschen Sie Ihre Zähne? Daran kann es auch liegen. Krankheiten wie Diabetes, Zöliakie und Mundtrockenheit wurden ebenso mit Schmerzempfindlichkeit in Verbindung gebracht.
Was kann man tun?
An einem Zahnarztbesuch kommen Sie wahrscheinlich nicht vorbei – vor allem, wenn die Ursache etwas wie eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) ist. Diese lässt sich nur mit professioneller Hilfe behandeln. Der Zahnarzt wird in manchen Fällen einen besonderen Lack verwenden, um die betroffene Stelle zu stärken.
Alternativ könnten Zahnhalsfüllungen zum Einsatz kommen. Meist handelt es sich dabei um eine unsichtbare Kunststofffüllung, die den ausgehöhlten Zahnhalsbereich zudeckt. Mit dieser Methode werden schmerzhafte Reize davon abgehalten, das Dentin zu erreichen.
Sollte der Zahnfleischschwund sehr fortgeschritten sein, hilft nur noch eine Operation. Das gilt auch für Patienten mit Parodontitis. Dabei wird das zurückgegangene Zahnfleisch an die ursprüngliche Stelle gebracht.
Was können Sie zu Hause tun?
Zum Glück gibt es heutzutage viel, was Sie zu Hause tun können, um Ihre empfindlichen Zähne zu schützen. Als aller erstes müssten Sie sich die richtige Zahnputztechnik aneignen – wie oben erwähnt bedarf dies eine Kreisbewegung. Achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht zu hart drücken oder das Zahnfleisch verletzen.
Dazu gibt es eine menge Produkte am Markt, die speziell für solche Zähne entwickelt wurden. Suchen Sie das Wort “Sensitive” auf dem Etikette – es ist zusätzlich hilfreich, wenn die Zahnpasta extra Kariesschutz bietet. Je nach Produkt enthalten Zahncremes Stoffe wie Strontium, Kalzium, Arginin oder Aminfluorid, die wegen ihrer Dentin-ähnlichen Wirkung die Verbindungen im Zahn stärken. Diese Stoffe funktionieren sowohl korrigierend (im Falle einer Empfindlichkeit) sowie prophylaktisch.